Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

Anhang 124
Y: Also das heißt, die Arbeit mit Bodenankern ist eine Technik, die sie öfter
verwenden?
A: Ja, ich verwende es immer dann wenn ich keine Stellvertreter habe.
Y:Ok.
A: Also wenn ich keine Stellvertreter habe arbeite ich mit Bodenankern. Aber ich
bevorzuge die Arbeit mit Stellvertretern, da Menschen reden können und Karten nicht.
Y: Gibt es da bestimmte Standardaufstellungen oder bevorzugen sie lieber das
klassische?
A: Also was es gibt bei mir, dass ich einige Standardaufstellungen für bestimmte
Fragestellungen entwickelt habe. Z.B. das ich themenbezogene Aufstellungen mache
auf einer hohen Abstraktionsebene. Also wenn jemand Schwierigkeit mit der Zeit hat,
vom Zeitkontingent, dann kann man die beiden griechischen Götter Kronos und
Chairos, die für die Zeit stehen aufstellen. Menschen kann man dadurch in einen
Prozess bringen, sich damit auseinander zu setzen, wie viel Planung, wie viel
Spontanität, wie viel Kreativität kann ich zu lassen, was ist mir gemäß.
Y: Wenn ich das jetzt richtig raus gehört habe, dann ist die Aufstellungsarbeit auf jeden
Fall kreativer geworden?
A: Ja sicher. So z.B. wenn jemand nicht den Erfolg hat den er sucht, dass ich
analytisch einsteige wie ist er verbunden mit seinen drei Wurzeln. Wie ist er mit seinen
biologischen, geographischen Wurzeln verbunden? Gibt es da eine Besonderheit, also
heimatverbunden sein und ähnliches mehr. Und wie ist er mit seinen spirituellen
Wurzeln angebunden? Damit kann man dann definieren, in welche Richtung muss
gearbeitet werden oder was muss gelöst werden?
Y: Denken sie dann, dass sich die Organisationsaufstellung als eigene Methode
etablieren konnte? Oder ist sie ein Tool im Methodenkoffer?
A: Organisationsaufstellungen sind etabliert. In der Therapie gibt es eine ganze Reihe
von Therapeuten, die sich darauf spezialisiert haben, Familienaufstellungen zu
machen. Im Unternehmensberatungsbereich ist es etwas problematisch nur
Aufstellungen zu machen, da gibt es diese Klientel nicht in dieser Form. Wie schon
erwähnt, gehen Manager nicht 3 Tage zum Seminar, um dann eine Aufstellung zu
haben. Therapeuten sind das gewohnt, Manager nicht. Das ist so das Handicap in der
Richtung.
Aufstellungen sind ein sehr effektives Tool wenn jemand wirklich gut damit umgeht. Es
macht auch Sinn, die Methode mit anderen Beratungstechniken zu kombinieren. Also
z.B. innerhalb eines Coachings oder innerhalb eines Führungsseminars. Die Methode
einzusetzen, innerhalb eines andern Kontextes, da hat es ja auch eine höhere
Akzeptanz. Als Kontext wäre bspw. typisch ein Führungsseminar. Im Führungsseminar
schildert jemand einen Konflikt und dann schlage ich vor, wir stellen das mal auf.