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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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4. Die Organisationsaufstellung – Wirklichkeit ins Bild bringen 56<br />

Wirklichkeiten zu tun. Dazu passend die Aussage <strong>von</strong> FOERSTER: „Objektivität<br />

ist die Illusion, dass Beobachtungen ohne einen Beobachter gemacht werden<br />

können.“ 247<br />

Auch DAIMLER geht da<strong>von</strong> aus, dass die Bilder in Aufstellungen nicht objektiv<br />

sein können. Es gibt keine objektiv richtigen und f<strong>als</strong>chen Handlungsweisen,<br />

sondern allenfalls passendere und unpassendere. 248 Die Aussagen eines<br />

Beobachters bzw. dessen innere Bilder, die in ein externes Raumbild gebracht<br />

werden, sind durch die spezifische Wahrnehmung der Welt geprägt.<br />

Aufstellungen dürfen nicht <strong>als</strong> eine Art „Mikroskop oder Indizienbeweis“ für<br />

familiäre und berufliche Zusammenhänge verstanden werden. Auf der anderen<br />

Seite zeigen unzählige Aufstellungen eine verblüffende Übereinstimmung mit<br />

der Wirklichkeit des Klienten.<br />

Diese Diskrepanz erklärt die Systemische Strukturaufstellung, indem sie da<strong>von</strong><br />

ausgeht, dass innere Bilder in Aufstellungen in ein Raumbild gebracht werden,<br />

die über das offensichtlich bewusste hinausgehen. Die repräsentierende<br />

Wahrnehmung 249 , die unter geeigneten Bedingungen Zugang zum impliziten<br />

Wissen verschafft, wird <strong>von</strong> vielen Aufstellern <strong>als</strong> Erklärung herangezogen. 250<br />

4.6.2 Der Wahrheitsgehalt <strong>von</strong> Organisationsaufstellungen<br />

Die Organisationsaufstellung <strong>als</strong> Diagnosetool zur Lösungs- und<br />

Entscheidungsfindung muss sich, wie jedes andere Verfahren, irgendwann<br />

damit auseinandersetzen, wie hoch die Übereinstimmung der Aufstellungsbilder<br />

mit der Wirklichkeit ist. 251 Die Wissenschaft versagt hinsichtlich der Frage, wie<br />

wahr Organisationsaufstellungen sind, wenn man eine „naturwissenschaftlich<br />

geprägte Objektivität“ fordert. Betrachtet man beispielsweise eine Person, die<br />

eine bestimmte Situation aus seinem Arbeitszusammenhang erklärt, dann kann<br />

der Bericht über die Beziehungssituation niem<strong>als</strong> objektiv verifiziert oder<br />

f<strong>als</strong>ifiziert werden.<br />

247 Vgl. Rüegg-Stürm, Schumacher (2007) S. 79<br />

248 Vgl. Daimler (2008) S. 386 ff.<br />

249 Eine Charakterisierung der repräsentierenden Wahrnehmung befindet sich im Anhang.<br />

250 Vgl. Daimler, Sparrer, Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 386 ff. u. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 26<br />

251 Vgl. Rosselet (2006) S. 57 f.

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