Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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2. Ein Weg zur Wirklichkeit <strong>von</strong> Organisationen 9<br />
Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit den Besonderheiten systemischen<br />
Denkens. Anschließend werden dem Leser der Systembegriff, Denkfiguren der<br />
Systemtheorie und deren Bezug zur Praxis näher gebracht. Die Auswahl der<br />
dargestellten Begriffe erfolgte durch Anlehnung an gebräuchliche und oft<br />
verwendete Termini der Literatur. Die gewählte Reihenfolge der Kapitel zur<br />
Systemtheorie versucht dem Leser einen „roten Faden“ vorzugeben. Der<br />
Versuch wird allerdings laut SIMON „meist weder der tatsächlichen<br />
Entwicklungsgeschichte noch der inneren Logik einer Theoriearchitektur<br />
gerecht […].“ 31<br />
2.1.1 systemisches (Um-)Denken<br />
Um systemisches Denken zu verstehen, bedarf es einer Unterscheidung zu<br />
anderen Denkansätzen. Zur Begriffsabgrenzung des systemischen Denkens<br />
dient folgende Definition <strong>von</strong> SIMON:<br />
systemisches Denken verwendet Erklärungen, die sich aus der<br />
Systemtheorie ableiten lassen, und das heißt konkret: An die Stelle<br />
geradlinig-kausaler treten zirkuläre Erklärungen, und statt isolierter<br />
Objekte werden die Relationen zwischen ihnen betrachtet. 32<br />
Das Wesentliche im systemischen Denkansatz besteht darin, dass ein<br />
grundsätzliches Umdenken stattfindet. Lineare Ursache-Wirkungs-Ketten<br />
weichen zu Gunsten <strong>von</strong> ganzheitlichem Denken, um Wechselbeziehungen<br />
wahrzunehmen. 33 Im Gegensatz zum Ursache-Wirkungsdenken werden nicht<br />
ein Ereignis und ein Verhalten eines Elements verantwortlich gemacht für<br />
andere Zustände oder Verhaltensweisen. 34 Beim systemischen Denken<br />
entsteht vielmehr ein „zirkuläres Bild“, in dem unterschiedliche Ereignisse<br />
parallel an verschiedenen Orten auftreten bzw. zu Wirkungen führen. 35 Es wird<br />
das gesamte System <strong>als</strong> Ganzheit betrachtet. Den Untersuchungsgegenstand<br />
bilden Strukturen und Funktionen, wie beispielsweise die Beziehungsmuster<br />
<strong>von</strong> Systemmitgliedern und die Regeln ihrer Interaktion. 36<br />
31 Simon (2007) S. 7<br />
32 Simon (2007) S. 13<br />
33 Vgl. Senge (2006) S. 94<br />
34 Vgl. Simon (2007) S. 16<br />
35 Vgl. Horn, Brick (2001) S. 17<br />
36 Vgl. Simon (2007) S. 16