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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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5. Untersuchungsmethodik 66<br />

Die vorformulierten Fragen des Leitfadens schaffen dabei eine gewisse Struktur<br />

bzw. geben einen Rahmen, in dem das Gespräch stattfinden soll. Gleichzeitig<br />

kann die Reihenfolge und die Formulierung der Fragen individuell dem<br />

Gesprächsverlauf und der Sprache des Experten angepasst werden, was eine<br />

offene Gesprächssituation schafft. 286 Den Sichtweisen des Interviewten wird bei<br />

der Gesprächsführung dadurch mehr Beachtung geschenkt. 287 Im Hinblick auf<br />

die spätere Datenerhebung ermöglicht der Leitfaden die Vergleichbarkeit der<br />

Äußerungen aus verschiedenen Interviews. 288<br />

5.2.3 Abgrenzung des Expertenbegriffs<br />

In der sozialwissenschaftlichen Literatur herrscht keine Übereinstimmung, wer<br />

und was Experten sind. Als zentrale Elemente zur Feststellung <strong>von</strong><br />

Expertenkompetenz können die Bereichsabhängigkeit der Experten und die<br />

langjährige Erfahrung genannt werden. MIEG und NÄF verstehen unter einem<br />

Experten, im Zusammenhang mit Experteninterviews, eine Person: „der/die<br />

aufgrund langjähriger Erfahrung über bereichsspezifisches Wissen/Können<br />

verfügt.“ 289 Für BOGNER und MENZ ist der Begriff Experte folgendermaßen<br />

umschrieben:<br />

Der Experte verfügt über technisches, Prozess- und<br />

Deutungswissen, das sich auf sein spezifisches professionelles oder<br />

berufliches Handlungsfeld bezieht. Insofern besteht das<br />

Expertenwissen nicht allein aus systematisiertem, reflexiv<br />

zugänglichem Fach- oder Sonderwissen, sondern es weist zu großen<br />

Teilen den Charakter <strong>von</strong> Praxis- oder Handlungswissen auf […].<br />

Das Wissen des Experten, seine Handlungsorientierungen,<br />

Relevanzen usw. weisen zudem die Chance […] zur (zumindest<br />

partiellen) Durchsetzung seiner Orientierungen […]. 290<br />

Der Begriff des Experten ist konstruktivistisch umschrieben ein „relationaler<br />

Status“, d.h. es wird sich auf die Experten bezogen, die selbst Teil des<br />

Handlungsfeldes sind, das die Erhebung ausmacht. Der Status des Experten, in<br />

Bezug auf eine konkrete Fragestellung, kann durch den Interviewer in diesem<br />

Sinne in Form einer Zuschreibung verliehen werden. 291 Die vorgenommene<br />

286 Vgl. Lamnek (2005) S. 352 f.<br />

287 Flick (2007) S. 194<br />

288 Vgl. Meuser, Nagel (2005) S.77<br />

289 Vgl. Mief, Näg (2005) S. 6 f.<br />

290 Bogner, Menz (2005) S. 46<br />

291 Vgl. Meuser, Nagel 2005 S. 73

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