Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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Anhang 120<br />
Krankenstand <strong>von</strong> 7,6%. Durchschnitt in dieser Branche ist eigentlich unter 4%. Wo<br />
kommt das her? In der Aufstellung wurde sichtbar woran es liegt. Dann haben wir die<br />
Werte aufgestellt, die gelebt werden müssen. Einfach mal eine Ideensammlung<br />
gemacht, welche Werte könnten relevant sein und dann kam ganz eindeutig durch die<br />
Stellvertreter heraus: „Wertschätzung“ - <strong>als</strong> relevanter Faktor, um den Krankenstand zu<br />
reduzieren. Das kann man logisch auch herleiten, nur die Erfahrung in der Aufstellung<br />
macht was ganz anderes.<br />
Y: Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Die Grenzen hatten sie schon angesprochen.<br />
Ich habe jetzt noch ein ganz interessantes Zitat <strong>von</strong> Weber. Er hat gesagt: „Wenn aber<br />
die Bäume nicht zum Wasser kommen, muss das Wasser zu den Bäumen gehen.“<br />
Sehen sie, das es da einen Trend gibt, vermehrt direkt in Unternehmen oder in<br />
Organisationen zu arbeiten, anstatt das Manager zu offenen Seminaren gehen? Oder<br />
ist es ein sowohl <strong>als</strong> auch?<br />
A: Ich sehe es <strong>als</strong> ein „sowohl <strong>als</strong> auch“. Also zu mir kamen vier Geschäftsführer <strong>von</strong><br />
zwei Firmen, die eine Fusion in der Aufstellung bearbeiten wollten. Sie kamen in ein<br />
offenes Seminar für 2 ½ Tage. Das Hauptproblem in den offenen Seminaren ist, dass<br />
Führungskräfte sagen: „warum soll ich mich 2 ½ Tage in einen Kurs setzen, wenn mein<br />
eigenes Thema in einer Stunde bearbeitet wird?<br />
Was ich persönlich dadurch gelöst habe, dass ich Fortbildungskurse habe, in denen<br />
dann halbtagsweise oder tageweise Führungskräfte kommen können, um ihr Thema zu<br />
stellen. Als Stellvertreter habe ich Leute, die die Ausbildung bei mir machen. Das ist<br />
jetzt meine Lösung dahin zu gehen, dass ich genügend Stellvertreter habe. Die<br />
Manager kommen dann halt für vier Stunden oder für einen Tag dazu, um ihr Thema<br />
zu stellen. Ich gehe auch zu den Unternehmen. Das gibt es <strong>als</strong>o auch.<br />
Ich war vor 3 Wochen in Hamburg. Da wurde ich <strong>von</strong> zwei Unternehmen geholt, die ihr<br />
Thema aufstellen wollten und die haben dann auch für Stellvertreter gesorgt. Die<br />
haben Stellvertreter eingeladen, das war einmal zwei Stunden und einmal vier<br />
Stunden. Ich war auch schon hier in Unternehmen, die gesagt haben, dass was wir<br />
hier jetzt aufstellen ist so brisant, da müssen wir 100% sicherstellen, dass niemand<br />
erfährt, was wir jetzt besprechen. Und dann sagen die, wir laden vertrauenswürdige<br />
Leute ein und sonst wollen wir niemand dabei haben. Also da ist schon ein bisschen<br />
die Angst, dass etwas nach außen dringt. Es sind auch Ängste da, wenn ich in einem<br />
offenen Seminar bin, wer kriegt alles was mit? Die Blöße, die ich mir vielleicht gebe,<br />
<strong>als</strong>o dieser Vertrauensschutz <strong>als</strong> solcher, ist immer etwas problematisch.<br />
Y: Und wenn man jetzt mal das Setting ungeachtet lässt. Was kommt nach der<br />
Aufstellung? Wie ist ihre Meinung da? Wie wird mit den Ergebnissen der Aufstellung<br />
umgegangen vor allem in Firmen?<br />
A: Also es gibt da vor allem, wenn man es ein bisschen plakativ macht, zwei<br />
unterschiedliche Ergebnisse oder unterschiedliche Aufgabenstellungen. Wenn in einer<br />
Aufstellung ein persönlicher Prozess in Gang gesetzt wird, <strong>als</strong>o das Annehmen <strong>von</strong><br />
Schuld oder sich aussöhnen mit einer Situation, die ich nicht ändern kann. Wenn es<br />
um eine tiefe Betroffenheit geht, um eine seelische Arbeit wie Trauer oder so etwas,<br />
dann ist die Aufstellung ausreichend. Wenn es aber sehr schwerwiegend ist, das da