Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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Anhang 131<br />
Frustrationen, diese Wut einbringen können? Und was ändern wir an unserer<br />
Ausrichtung, an unserer Haltung, wie wir arbeiten. Also das sind dann wirklich<br />
relevante Themen, auch der Teamentwicklung. Andernfalls kommen diese Themen<br />
anders in das Team rein, <strong>als</strong> auf die klassische Art und Weise. Und das sind dann<br />
wirklich fundamentale Themen.<br />
Y: Sehen Sie dann eher die Komplexität, die in Unternehmen herrscht und brechen<br />
diese nicht runter auf die Systemgrundsätze?<br />
R: In der letzten Zeit habe ich übrigens auf einem ganz anderen Weg Zugang zu<br />
diesem Thema bekommen. Ich habe ein Buch vom Krishnamurti gelesen – den kennen<br />
sie vielleicht. Und der sagt ja, dass wir der Welt nie unverstellt begegnen, weil uns die<br />
Vergangenheit und die Bilder der Vergangenheit und auch die Begrifflichkeit aus der<br />
Vergangenheit immer ein Stück den Blick auf das, was ist, verstellen. Also wir sehen<br />
das was ist, durch all das, was wir in der Vergangenheit erfahren haben. Konzepte,<br />
Modelle usw. Und ich hatte dann gedacht, ja die Aufstellungsarbeit geht da auf eine Art<br />
unterschiedlich vor, weil sie das was ist, so zum Schwingen oder zum Klingen bringt.<br />
Man kann, eine Zeitlang zumindest, das wie durch eine Brille die geprägt ist, durch<br />
Konzepte, Modelle Vorstellungen aus der Vergangenheit, beobachten.<br />
Und das finde ich, wäre ja ein toller Mehrwert, wenn man die Dynamik wie sie der<br />
Situation entspringt und auch das Potential was sie enthält, wirklich aus der Situation<br />
entspringend auch wahrnehmen kann. Auch die Strukturaufsteller gehen dann fast ein<br />
bisschen zu rigide vor, dass man dieses Potential wiederum annulliert, dass man es<br />
vorschnell überschürt in eine bestimmte Ordnung, die ja auch wiederum geprägt ist <strong>von</strong><br />
Vorstellungen <strong>von</strong> früher.<br />
Y: Ich verstehe was sie meinen.<br />
R: Also da bin ich im Moment ein bisschen dran. Man muss ja immer argumentieren,<br />
weshalb man die Aufstellung <strong>als</strong> Methode bringt. Das ich z.B. sage, über die<br />
Aufstellung scheint mir, dass eine Situation in ihrer Dynamik und in ihrem Potential<br />
unverstellter angeschaut werden kann, <strong>als</strong> mit den klassischen anderen Methoden der<br />
Diagnose. Diesen klassischen Methoden sind ja <strong>von</strong> vorn herein ein Raster vorgeben,<br />
durch das dann etwas angeschaut werden kann. Das was angeschaut wird ist ja dann<br />
auch geprägt. Mehr oder weniger.<br />
Y: Ich möchte, wir sind ja jetzt schon beim Lösungsbild und bei der Prozessarbeit<br />
gewesen, dass wir nochmal zurück zu den Settings gehen. Sie sind ja sozusagen der<br />
Fachmann, was die Aufstellung innerhalb <strong>von</strong> Organisationen betrifft. Ich habe noch<br />
ein Zitat <strong>von</strong> Peter Schlötter: „Nirgendswo kann die Eigendynamik besser erfahren und<br />
so auch verstanden werden <strong>als</strong> im System selbst.“ Weber hat im Bezug auf die<br />
Management constellations im Vorwort geschrieben, dass es „ein Meilenstein in der<br />
Weiterentwicklung der Organisationsaufstellung“ sei. Wie ist ihre Auffassung zur Arbeit<br />
innerhalb der Organisationen? Also direkt mit den Systemteilnehmern?<br />
R: Also gut. Ich muss einfach gestehen, dass diese Form aus der Not entstanden ist.<br />
Ich habe realisiert dass sich die Manager einfach die Zeit nicht nehmen können und<br />
wollen, in 3-tägigen offenen Seminaren ihre Probleme zu bearbeiten. Zum einen wollen<br />
sie ihre Probleme nicht offenlegen und zum anderen haben sie einfach die Zeit nicht.