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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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Anhang 119<br />

A: In einem Kurs an einer Fachhochschule.<br />

Y: An unserer?<br />

A: Nein. Salzburg.<br />

Y: Hätte mich auch doch gewundert.<br />

A: Es ging darum, es war ein berufsbegleitender Hochschulkurs, ein Diplomkurs der<br />

berufsbegleitend für Gastronome/Hoteliers war. Die Aufstellung war für eine Studentin,<br />

die gleichzeitig aber in der Firma Hotelier war. Die Situation war so, dass sie mit ihrem<br />

Lebensgefährten zusammen das Hotel betreibt. Der Lebensgefährte ist Erbe und es ist<br />

so geregelt, dass der Lebensgefährte <strong>als</strong> Erbe das Restaurant führt und sie das Hotel.<br />

Und sie leidet darunter, dass sie <strong>von</strong> den Mitarbeitern <strong>als</strong> Führungskraft nicht<br />

akzeptiert wird. Ich habe die Frau gefragt wie ihre rechtliche Stellung ist. Sie ist aber<br />

erst mal nicht die Frau, sondern nur die Lebenspartnerin. Also durch die Ehe nicht<br />

legitimiert. Was in ihrem Arbeitsvertrag steht habe ich sie gefragt? Das war nur ein pro<br />

forma-Arbeitsvertrag, so etwas wie Sekretärin. Dann haben wir die Mitarbeiter<br />

aufgestellt, sie aufgestellt, den Lebenspartner aufgestellt und den Vater, der noch lebt<br />

–den Gründer. Der Vater (Stellvertreter) hat gesagt: „lass die mal machen hier, ich<br />

habe das Hotel übergeben, ich will meine Ruhe haben.“<br />

Dann habe ich auf eine Karte geschrieben „Arbeitsvertrag wie bisher“ und auf eine<br />

andere Karte „ein juristisch klarer Arbeitsvertrag mit Leitungsfunktion“. Und das<br />

verdeckt, <strong>als</strong>o keiner wusste was auf welcher Karte steht. Dann habe ich die Karte<br />

hingelegt, vor die Füße der Frau. In dem Moment wo die Karte „juristisch einwandfreier<br />

Vertrag“ dort lag, ist das ganze System lebendig geworden. Selbst der Senior sagte:<br />

„Hoppla, das interessiert mich jetzt was hier passiert.“ Die Mitarbeiter hatten plötzlich<br />

Respekt vor ihr. Dann habe ich die Karte ausgetauscht in „bisheriger Arbeitsvertrag“<br />

und alles ist zurück gefallen, in die Lähmung und in die Nichtakzeptanz. Obwohl die<br />

Leute nicht wussten was auf den Karten steht. Und damit wurde sehr deutlich bewusst,<br />

dass so formal-juristische Elemente eine wirkliche Bedeutung haben. Also die Klarheit,<br />

die auch juristisch gemacht wird.<br />

So kann man verdeckt arbeiten, <strong>als</strong>o wo ich selbst <strong>als</strong> Leiter gar nicht weiß, wer jeweils<br />

wer ist. Es ist Neutralität da, sodass ich auch selbst nicht irgendwo manipulieren oder<br />

suggestiv arbeiten kann, das funktioniert fast bei jedem. Auch bei dieser<br />

Umorganisation, in diesem Unternehmen, wussten die Stellvertreter nicht, für wen sie<br />

stehen. Aber die betroffenen Personen, die außen saßen, haben nachher gesagt: „ich<br />

wusste nach einer Minute wer für mich steht – ich hätte mich genauso verhalten.“<br />

Y: Also im Grunde sind das dann auch die Chancen die sie sehen? Dass man gerade<br />

durch so eine Arbeit im Unternehmen für solche Sachthemen mehr Klarheit schaffen<br />

kann?<br />

A: Man kann Klarheit schaffen, man kann Ordnung schaffen. Das ist etwas ganz<br />

wichtiges. Zeigen, wo sind Ordnungselemente verletzt. Und man kann dann natürlich<br />

auch diagnostisch Strategien überprüfen. Ich habe schon z.B. schon Werte aufgestellt,<br />

d.h. welche Werte sind relevant? Eine meiner ersten und beeindrucktesten<br />

Aufstellungen war der Krankenstand in einem Unternehmen. Ein Betrieb hatte einen

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