Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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Anhang 118<br />
war der Firmengründer und stand damit vor dem Anderen. Und da gibt es auch viele<br />
andere Beispiele. Also das ist das eine, ich kann es diagnostisch benutzen: wie<br />
funktioniert das System?<br />
Ich habe übrigens auch die Geschäftsleitung eines großen Handelsunternehmens mit<br />
28 Personen so aufgestellt. Das war ganz spannend. Dem hab ich mal bewusst<br />
gemacht, welche Rolle der Chef hat. Ich habe ihn an den f<strong>als</strong>chen Platz gestellt,<br />
einfach zwischen die Mitarbeiter. Das war ein Aufschrei, <strong>als</strong>o wirklich ein Aufschrei –<br />
um Gottes Willen, da gehört er nicht hin. Die Aufstellungsarbeit kann man <strong>als</strong>o<br />
diagnostisch benutzen, und zum anderen kann man <strong>von</strong> da ausgehend, gleich auch in<br />
die Prozessarbeit einsteigen, <strong>als</strong>o die Lösungen anstoßen. Stück für Stück<br />
ausprobieren, wenn ich den Einzelnen an den richtigen Platz stelle geht es ihm besser.<br />
Damit bekommen die Menschen ein anderes Bild, aber auch schon die unmittelbare<br />
Erfahrung wenn ich am richtigen Platz stehe, fühle ich mich viel wohler. Und <strong>von</strong> da<br />
ausgehend können die Personen in Klärungsprozesse einsteigen, dass plötzlich Dinge<br />
ausgesprochen werden, die bisher nicht möglich waren und damit die gute Lösung<br />
eingeleitet werden. Das ist so der Prozess in der Skulpturaufstellung. Da muss man<br />
natürlich auch aufpassen, da können Konflikte heftig durchbrechen. Das ist eine<br />
brisante Geschichte.<br />
Die zweite Möglichkeit damit zu arbeiten ist, wenn die Betroffenen <strong>als</strong>o die<br />
anwesenden Personen ein gemeinsames Sachthema haben. Also wir haben einen<br />
Kunden mit dem wir Schwierigkeiten haben. Damit ist es ein neutrales Thema, damit<br />
kann man ganz gut arbeiten. Oder ein gemeinsames Sachthema: was sind unsere<br />
lohnenden Unternehmensziele, oder welche Geschäftsideen sind zukunftsträchtig?<br />
Wenn die Kunden Sachthemen haben kann man damit relativ gut arbeiten. Wenn es<br />
allerdings Themen sind, die die Leute untereinander betreffen, dann geht es auch<br />
wenn man die Gruppe zum Beispiel teilen kann.<br />
Y: Also bei Arbeitsbeziehungen?<br />
A: Ein Beispiel: Es waren 16 Führungskräfte eines Unternehmens anwesend, <strong>von</strong><br />
denen etwa die Hälfte umorganisiert worden ist und Schwierigkeiten hatte. Wir haben<br />
die nicht betroffenen Mitarbeiter dann <strong>als</strong> Stellvertreter genommen.<br />
Y: Also im Grunde zusammenfassend funktioniert es, wenn es nicht die Betroffenen<br />
selbst sind?<br />
A:Genau. Jetzt kann man da einen Trick fahren, der natürlich jetzt sehr gefährlich ist,<br />
weil es die Aufstellungsarbeit noch mehr im Bereich der Esoterik drückt. Man kann die<br />
einzelnen Personen oder Elemente auf Karten schreiben. Ich kann mit Stellvertretern<br />
auch so arbeiten. Relevant ist, dass ich die Karten umdrehe, mische und dann<br />
durchnummeriere z.B. Geschäftsidee 1,2,3,4,5,6,7. Und keiner weiß, welche Idee zu<br />
welcher Nummer gehört. Dann werden die Karten zusammen gefaltet und in die<br />
Tasche gesteckt. Der Stellvertreter weiß jetzt nur, ich stehe für 1 und ich stehe für 2,<br />
aber man weiß nicht mehr für wen. Damit können wir nicht in die Spekulation gehen.<br />
Bringt es ihnen etwas wenn ich so ein Beispiel erzähl?<br />
Y: Ja natürlich. Sehr gerne.