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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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Anhang 100<br />

Anhang 2: Repräsentierende Wahrnehmung<br />

Der Aufstellungsprozess lebt <strong>von</strong> der Einfühlung der Stellvertreter in<br />

Beziehungskonstellationen des dargestellten Systems. Die Stellvertreter können häufig<br />

valide und hilfreiche Hinweise und Rückmeldungen auf den Zustand des dargestellten<br />

Systems geben, ohne im Vorfeld etwas darüber zu wissen. Für den Thementräger<br />

erscheint das Ausmaß der Einfühlung und der damit verbundenen Aussagen oft<br />

verblüffend und nahezu „hellseherisch“. Wie die Wahrnehmung der Stellvertreter, <strong>als</strong><br />

zentraler Wirkungsfaktor der Aufstellungsmethodik, erklärt werden kann, wird in der<br />

Literatur unterschiedlich beantwortet. 341 Die Theorien zur Erklärung des Phänomens<br />

reichen <strong>von</strong> übersinnlicher Wahrnehmung, morphogenetischer Felder bis zu<br />

kommunikationstheoretischen Modellen. 342 Allgemein durchgesetzt hat sich in der<br />

Literatur der Begriff „repräsentierende Wahrnehmung“, der auf VARGA VON KIBED und<br />

SPARRER zurückgeht und an dieser Stelle, zusammen mit dem Ansatz <strong>von</strong> SIMON,<br />

ausführlicher behandelt wird.<br />

Repräsentierende Wahrnehmung (nach VARGA VON KIBED und SPARRER)<br />

Das Phänomen der repräsentierenden Wahrnehmung liegt <strong>als</strong> zentrale Gemeinsamkeit<br />

allen Aufstellungsformen (Familien, - Organisationsaufstellung etc.) zugrunde. Die<br />

Stellvertreter in Aufstellungen sind Mitglieder eines „repräsentierenden Systems“.<br />

VARGA VON KIBED beschreibt ein repräsentierendes System <strong>als</strong> ein System, welches<br />

fokussiert ist, mittels der räumlichen Anordnung der Stellvertreter und ihrer<br />

Körperwahrnehmungen die Beziehungsstrukturen des visualisierten Systems<br />

darzustellen. Die Stellvertreter bekommen in Aufstellungen eine Art <strong>von</strong><br />

Wahrnehmung, die scheinbar Einzelpersonen außerhalb <strong>von</strong> Aufstellungen nicht<br />

zugänglich ist. 343<br />

VARGA VON KIBED versteht die repräsentierende Wahrnehmung <strong>als</strong> ein<br />

Gruppenphänomen, welches durch die Wahrnehmungen und Empfindungen der<br />

Stellvertreter und die Bedeutungszuschreibung der Klienten zustande kommt. Die<br />

Verbindung <strong>von</strong> Empfindungen der Stellvertreter auf der einen und der<br />

Bedeutungszuordnung der Stellvertreter auf der anderen Seite, charakterisiert die<br />

Wahrnehmung. 344<br />

Die repräsentierende Wahrnehmung wird im<br />

Strukturaufstellungsprozess <strong>als</strong> ein unterschiedsbasierter Begriff verstanden, der<br />

lediglich in angemessener Form durch „unterschiedsbetonte“ Fragen gefördert werden<br />

341 Vgl. Ameln, Kramer (2007) S. 296 f.<br />

342 Vgl. Simon (2005) S. 58 f.<br />

343 Vgl. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2000) S. 15 ff.<br />

344 Vgl. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 27

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