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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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Anhang 114<br />

A: In der Aufstellungsarbeit tritt der ein bisschen zurück. Man nennt ja auch die<br />

Aufstellungsarbeit phänomenologisch, systemisch-phänomenologisch im Unterschied<br />

zu systemisch-konstruktivistisch. Es war auch historisch gesehen ein Kunstgriff <strong>von</strong><br />

Gunthard Weber. Er war der erste, der diese Methode systemisch-phänomenologisch<br />

genannt hat und damit: a) hoffähig gemacht und b) innerhalb des systemischen<br />

Denkens angesiedelt hat. Und damit ist der Siegeszug der Methode eingeleitet worden.<br />

Y: Aber sie sehen dann auch gar keine konstruktivistischen Aspekte im<br />

Aufstellungsprozess?<br />

A: Eher weniger. Der systemisch-konstruktivistische Ansatz ist ein Erklärungsmodell<br />

<strong>von</strong> der Wirklichkeit, aber nicht ein Modell das alles erklärt. Das kann nämlich kein<br />

Modell. Es ist nur ein Modell, dass in vielen Situationen sehr hilfreich ist, aber die<br />

Arbeit in der Aufstellung so wie Hellinger es angefangen hat und es heute <strong>von</strong> vielen<br />

praktikziert wird, geht mit dem um was sich zeigt.<br />

Y: Ja<br />

A: Hier tritt weniger in den Vordergrund, was die Leute sich ausgedacht haben und was<br />

dann verbalisiert wird.<br />

Y: Welche Wirklichkeit wird dann sichtbar gemacht? Nur die vom Klienten?<br />

A: Es ist ein systemischer Kontext in dem auch der Aufsteller ein Teil des Systems ist.<br />

Bestimmte Aspekte eines Problems werden nur dann sichtbar, wenn der Leiter der<br />

Aufstellung auch entsprechende Kompetenzen hat. Oder umgekehrt, man kann auch<br />

sagen, Aufsteller ziehen genau die Klienten und Probleme an, zu denen sie eine<br />

relevante Kompetenz haben.<br />

Y: Habe ich sie da richtig verstanden, wenn wir nochmal darauf zurück kommen. Die<br />

Aufstellung visualisiert nicht nur die Wirklichkeit des Klienten, sondern mehr was da<br />

ist?<br />

A: Das was sichtbar wird in den Aufstellungen ist ja ein Beziehungsgefüge zwischen<br />

den aufgestellten Elementen. Und der Leiter der Aufstellung entscheidet ja, gerade bei<br />

der Organisationsaufstellung, welche Elemente relevant sind. Er ist ja damit ein Teil<br />

dieses Systems.<br />

Y: Ok, vielen Dank.<br />

A: Also ganz simpel. Wenn sie aufstellen, zu mir kommen und sagen, dass sie einen<br />

Konflikt mit ihrem Vorgesetzten haben. Dann kommt das Interview und ich habe die<br />

Idee mal nachzufragen: „wie ist ihre Beziehung zu ihrem Vater?“ Da gebe ich dem ja<br />

eine ganz bestimmte Richtung, ich beeinflusse das ja was jetzt geschieht. Von daher<br />

fließe ich <strong>als</strong> Aufsteller immer wieder auch im Sinne <strong>von</strong> konstruieren mit ein.<br />

Y: Wenn wir jetzt die Organisationsaufstellung <strong>als</strong> betriebswirtschaftliches<br />

Diagnosetool sehen, dann fragt sich jeder Manager irgendwann, wie hoch ist der<br />

Wahrheitsgrad dieser Methode? Wie gehen sie in der Praxis damit um, oder stellt sich<br />

die Frage gar nicht?

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