27.10.2013 Aufrufe

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Stammen am Yali-FluB, vier Tagereisen weit im Osten, eingetauscht<br />

worden, die meisten waren jedoch aus dem schweren<br />

rötlichen Holz des eukaiyptusahnlichen Yoli-Baumes geschnitzt.<br />

Einige Speere erreichten eine Lange von fast 5 Metern<br />

und trugen unterhalb der flachen, scharfkantigen Spitze eine<br />

Schmuckmanschette. Die Schafte verjüngen sich am starkeren<br />

Ende zu einer stumpfen Spitze, mit der der Speer in den Boden<br />

gesteckt werden kann.<br />

In einer Ecke des Schutzschirms lagen Bogen und Pfeile.<br />

Die nur etwa 1,20 Meter langen Bogen sind kaum langer als<br />

die Pfeile. Als Bogenholz verwendet man das Holz eines Waldrhododendron<br />

oder eines Lorbeergewachses. Die Bogensehne<br />

ist keine gedrehte Sehne, sondern ein flacher Rotangstreifen<br />

von etwa sechs Millimeter Breite, viel zu breit, als daB der<br />

Pfeil an seinem unteren Schaftende mit einer Kerbe versehen<br />

werden könnte. Die Pfeile lassen sich also beim Spannen des<br />

Bogens nur auf die Sehne aufsetzen, auBerdem sind ihre<br />

Schafte unbefiedert. Die Treffsicherheit solcher Bogenschützen<br />

wie Aloro ist also besonders bewundernswert.<br />

Die Pfeile bestehen in den Schaften meist aus dunnen, harten<br />

Rohrhalmen und unterscheiden sich nur in der Vieifalt ihrer<br />

Spitzen. Die im Kriege bevorzugte Spitze besteht aus einem<br />

Stück Holz von einem Myrtengewachs, etwa 30 Zentimeter<br />

lang und ohne Widerhaken. Der langste Teil dieser am Ende<br />

gedornten Pfeilspitze wird in den Schaft eingelassen und dieses<br />

Schaftstück dann mit den feinen Fasern einer Erdrankenpflanze<br />

fest umwickelt. Eine andere Art von Kriegspfeil hat<br />

eine Spitze mit einer oder drei Reihen spitziger Widerhaken.<br />

Die verheerende Wirkung solcher Pfeilspitzen ist, daB sie aus<br />

dem Fleisch herausgeschnitten werden mussen. Manchmal<br />

stehen solche Hakenkerben am unteren Ende der Spitze auch<br />

entgegengesetzt, so daB der Pfeil weder vorwarts noch rückwarts<br />

aus einem Arm oder Bein gezogen werden kann. Beide<br />

Arten von Spitzen verjüngen sich gegen die Wicklung zu, wodurch<br />

man zu erreichen versucht, daB die Spitzen in der Wunde<br />

leicht abbrechen. Zusatzlich werden diese Spitzen fast immer<br />

mit der schneidend scharfen Faser einer Wald-Erdorchidee<br />

111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!