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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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unter einem Baum nieder und warteten, wahrend die Frauen<br />

und Kinder zu den Salzquellen weiterliefen.<br />

Der Bergpfad zur Saizqueile und von ihr bis zum Yalimo ist bis<br />

auf den nackten Felsen abgetreten, und der Fels selber ist<br />

durch die bloBen FüBe von Generationen blank poliert. An vielen<br />

Stellen ist er voller Purpurflecken, die der rote, salzige Saft<br />

hinterlassen hat, der von den Lasten aus vollgesogenen Bananenfasem<br />

herabgetropft ist. Die Wurzeln unter den Steinen<br />

sind vom Wind bloBgelegt, und auch sie sind blank poliert. Je<br />

höher die Regionen liegen, in die der Pfad hinaufführt, desto<br />

haufiger werden die Wurzeln der buchen- und eichenahnlichen<br />

Baume, die unter den Steinen des moosbedeckten Waldes hervorkriechen.<br />

Hier sind die Lichtungen voll von den merkwürdigen<br />

Steizwurzel der Pandanuspalmen. Tiefes, saftiges Grün<br />

saumt den Pfad: Farne und Lilien, Orchideen und Begonien<br />

glanzen im zeitlosen Dunst und Licht der Silberluft in den Bergschluchten.<br />

Über allem hangt der warme, geheimnisvolle Geruch<br />

des faulenden Holzes und der Pilze. Unterhalb des Pfades<br />

flieBt der Bach über Geröll dahin; seine weiBschaumenden, dahinstürzenden<br />

Wasser übertönen die Vogelrufe und zaubern<br />

so eine scheinbare Stille hervor. Die Stimme des Wassers ist<br />

die Stimme dieses Waldes, sie gehort zu den Felsen, zu dem<br />

Grün und zu dem durchsickernden Sonnenlicht. Ganz in der<br />

Nahe von WeaklekeksWarteplatzverstummt des Wassers Stimme.<br />

Von hier an flieBt der Bach unter der ewigen Sonne und im<br />

stillen Gras dahin, auf dem Weg zum FluB, zu den weiten Tiefebenen<br />

und zum Meer.<br />

Die Frauen krochen gebückt nach oben über die Felsen, lm<br />

Schatten waren ihre dunklen Körper stumpf. In Tupfen und<br />

Streifen fiel das Licht durch das Laub und erwarmte goidgrüne<br />

Tümpel. Hier und da führte der Pfad über feuchte Felsen, die<br />

schlüpfrig von Algen waren. Auf einem dieser Felsen rutschte<br />

die kleine Eken mit dem FuBe aus und schlug mit dem Kopf auf<br />

den Stein. Ihr wolliges, rötlich-schwarzes Haar hatte sie zwar<br />

geschützt, doch war sie recht mitgenommen und weinte leise<br />

vor sich hin. Lakaloklek band Gras zu einem Bogen und legte<br />

ihn als Warnzeichen auf den Felsen.<br />

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