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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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überein, daB die zwei Schweine ihrem ursprünglichen Besitzer<br />

zurückgegeben werden sollten; Werene solle dafür seine<br />

Schweine wiederbekommen. Das geschah auch, aber schlieBlich<br />

blieb die Vergewaltigung von Werenes Frauen ungesühnt,<br />

ohne daB er die Zahl seiner Schweine durch den üblichen Schadensersatz<br />

hatte vergröBern können. Weaklekek aber hatte<br />

sich die Feindschaft der Kosi-Alua eingehandelt.<br />

Ende April starb der junge Krieger Ekitamalek von den Kosi-<br />

Alua an einer schweren Verletzung. Ekitamalek war kein sehr<br />

guter Krieger gewesen; die meiste Zeit hatte er wahrend der<br />

Schlacht am Tokolik in der zweiten Linie und nicht in vorderster<br />

Front verbracht. Er hatte sich auch in der zweiten Linie<br />

aufgehalten, als ihn derWittaia-Pfeil traf. DerPfeilwar in seine<br />

linke Brustseite eingedrungen, der Schaft dabei abgebrochen.<br />

Die alten Manner konnten damals die Lage der Pfeilspitze<br />

nicht feststellen und hatten vermutet, daB nur noch ein kleines<br />

Stück im Körper stecke. Nach wenigen Tagen Krankenlager<br />

lief Ekitamalek auch wieder im Dorf Kibitsilimo umher, in dem<br />

sein Vater lebte. Er konnte zwar noch nicht arbeiten, fühlte<br />

aber keine Schmerzen. Zwei Wochen spater wurde es ihm<br />

eines Tages plötzlich sehr übel. Er ging zum ebeai seiner Mutter<br />

und klagte über seine Wunde. Man brachte ihn nach oben<br />

in den Schlafraum, und er begann zu weinen. Die Manner liefen<br />

herbei, urn sich um ihn zu kümmern, aber nach drei Stunden<br />

war Ekitamalek tot.<br />

Das Dorf Kibitsilimo liegt südwestlich von Homuak, hinter verlassenen,<br />

brachliegenden Feldern und verwilderten Graben.<br />

Am Tage nach dem Tode des jungen Mannes gingen die<br />

Frauen, die schon in den frühen Morgenstunden ihre silis verlassen<br />

hatten und zur Trauerfeier nach Kibitsilimo zogen, zu<br />

den Ufern eines Baches und beschmierten sich Gesichter und<br />

Körper mit ockerfarbigem Lehm. Dann setzten sie ihren Weg<br />

fort, eine Reine gelbbraun gefleckter Gestalten, gekrümmt<br />

unter der Last ihrer braunen Netze voller hiperi. Vom Flusse<br />

her konnten sie das Wehklagen im Dorfe horen, an- und abschwellend<br />

wie ein lauer Wind.<br />

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