27.10.2013 Aufrufe

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Meinen, greift nach seinem horim und schüttelt es. Und dabei<br />

lachelt er wild und verzückt, ein unstetes Lacheln, das unaufhörlich<br />

auf seinem Gesicht spielt und tiefe Falten in seine<br />

mageren Wangen zieht, ein Lacheln, das zugleich heiter und<br />

doch unbarmherzig ist.<br />

Wereklowes Name bedeutet »Der-welcher-niemals-auf-den-<br />

Feldern-arbeitet«. Ursprünglich sollte dieser Name ein Vorwurf<br />

sein, aber Wereklowe unternahm nicht den geringsten Versuch,<br />

diesen Namen loszuwerden. Er hat zehn Manner getötet,<br />

und es ist schon sehr lange her, daB man ihm Feldarbeit zugemutet<br />

hat. Er ist der Führer der Alua und der groBe Kriegskain<br />

des Stammes, er besitzt sieben Frauen und ein Dutzend<br />

Schweine und acht gesunde Kinder. Nur Kurelu, der zehn<br />

Frauen besitzt, übertrifft Wereklowe.<br />

Wahrscheinlich hat kein Mann unter den Kurelu mehr Feinde<br />

getötet als Wereklowe. Nur unter den Klans der Hisaro weit<br />

im Süden gibt es einen kain, von dem erzahlt wird, dal3 er<br />

mehr als hundert Menschen umgebracht habe. Er ist im ganzen<br />

Tal berüchtigt, auch unter Stammen, die wie die Kurelu<br />

keinen Kontakt mit seinem eigenen Stamm haben. lm Verlaufe<br />

eines gewöhnlichen Lebensalters mit Stammeskriegen und<br />

Überfailen würde es unmöglich sein, hundert Menschen zu<br />

toten, aber dieser kain ist auch kein alltaglicher Mensch. Er<br />

kampft fanatisch in der Schlacht, streift aber auch allein im<br />

Feindesgebiet auf dem Kriegspfad umher und tötet lautlos,<br />

wo immer er kann. Einmal geschah es, daB er sich auf einem<br />

einsamen Weg an eine Frau heranmachte. Die Frau nahm an,<br />

daB der Fremde sie vergewaltigen wollte, und legte sich mit<br />

stoischer Ruhe und ergeben nieder, urn ihn zu empfangen,<br />

aber anstatt sie zu vergewaltigen, stieB er den Speer in sie<br />

hinein. Ein anderes Mal betrat er zur Mittagszeit ein s/7/, als<br />

nur alte Frauen, kleine Kinder und Kranke anwesend waren.<br />

Ein kranker Knabe im pilai lud ihn ein, mit ihm oben im Schlafabteil<br />

zu warten, bis die Manner in das s/7/ zurückkehren würden.<br />

Als sie beide nach oben in die Dunkeiheit gekiettert waren,<br />

erwürgte der Fremde seinen jungen Gastgeber und machte<br />

sich davon.<br />

151

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!