Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Weaklekek suchte Amoli auf und redete mit ihm. Amoli gab unverfroren
den Zweck des Hinterhalts zu. Weaklekek gab Amoli
zu verstehen, daB er sehr zornig darüber sei und da(3 Amoli
und Maitmo sehr ernste Unannehmlichkeiten heraufbeschwörten.
Wereklowe fühlte sich bereits alarmiert. Offensichtlich ist
Wereklowe nicht mehr so sehr davon überzeugt, daB Walimos
Tötung zu wünschen sei, auf keinen Fall aber auf Kosten eines
Bruderkrieges.
Möglicherweise schloB sich Maitmo dieserAuffassung an.denn
am nachsten Morgen erhielt Walimo in der verachtlichen Form,
in der solche Angelegenheiten abgewickelt werden, eine Nachricht:
Er moge kommen und sich seine Schweine abholen. Walimo
ging nicht selber, denn die allgemeine Erregung hatte sich
noch nicht gelegt. Er schickte einige Knaben, von denen man
annehmen konnte, dal3 man sie nicht belastigen werde. Von
diesem Augenblick an war Walimo auBer Gefahr, aber das bedeutete
noch lange nicht, daB die ganze Angelegenheit endgültig
abgeschlossen war.
Die starken Südostwinde stürmten und vertrieben die Wolkenfetzen
aus den letzten Winkeln des Tales. Der Berg Arolik, mit
seinen Schneeresten in den Schluchten der oberen Abhange,
lag frei in der kristallklaren Luft. Wind und Sonne lieBen in
wenigen Tagen die Bananenwedel austrocknen, die Lakaloklek
in denSalzquellen eingeweicht hatte.Sie ging mit ihrer Tochter
Eken frühmorgens zu dem Felsen im Westen ihres Dorfes, wo
die salzdurchtrankten Wedel in einer ofenahnlichen Aushöhlung
des Gesteins verbrannt werden. Weaklekek ging mit. Er
saB im Grase, machte die letzten Handgriffe an einem neuen
Muschelgürtel und blickte alle Augenblicke flüchtig nach der
Grenze, wie das die Manner immer tun.
Eken hatte Glut aus dem Dorfe mitgebracht, pflückte nun trokkene
Schilfrohrblatter als Zunder und haufte die langen Fasern
auf die Flammen. Die Faserstreifen verbrannten schnell zu
grauer Asche. Lakaloklek suchte den Abfall heraus, dann legte
sie den brauchbaren Rest auf ein Bananenblatt, indem sie Prise
urn Prise nahm. Aus einer Kalebasse nahm sie den Mund voll
Wasser, und wahrend sie das Salz zerdrückte, sprengte sie
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