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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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halme wurden auBerhalb des Dorfes an dem Pfad, der in das<br />

Wittaiagebiet führt, in den Boden gesteckt. Wie der Zauber,<br />

der damals für Tuesike gemacht worden war, sollte auch dieser<br />

für Yeke Asuk vollzogene Zauber alle unfreundlichen und<br />

übelgesinnten Geister verscheuchen.<br />

Das Leben der Frauen und das der Schweine und Kinder verlief<br />

in der gewohnten Weise. lm Kochhaus wurden hiperi und<br />

toa, ein groBes, saftiges Gras, gekocht. Der Rauch quoll in der<br />

ganzen Lange des Daches durch das feuchte Stroh. Ekapuwe<br />

war in der vergangenen Nacht aus Lokoparek gekommen<br />

und grüBte die Besucher gutgelaunt und heiter. Holake, ein<br />

kleines Madchen mit rostbraunem Zottelhaar, stand mit gespreizten<br />

Zenen und klammerte die Hande fest an das Kopfband<br />

seines Netzes. Unten im Netz lag Ekapuwes kleines Baby.<br />

Von Zeit zu Zeit spazierte Holake stolz auf dem Hofe hin und<br />

her, und das Kind, das die meiste Zeit seines Lebens in einem<br />

Netz verbracht hatte, brabbelte zufrieden vor sich hin, ohne<br />

daB man es sehen konnte. Es steckte ein blasses Fingerchen<br />

wie einen kleinen Fühler durch die Netzmaschen. Neben Holake<br />

marschierte ihr kleiner dicker Bruder Oluma, Natoreks<br />

Freund und Schatten. Holake und Oluma sind Kinder von Wereklowe,<br />

ihre Mutter kam vor einiger Zeit in U-mues s/7/, weil<br />

ihr Ehemann sie mit übermaBig viel Prügel bedacht hatte. Die<br />

Mutter sieht alter aus, als sie tatsachlich ist, aber manchmal<br />

lachelt sie das gleiche scheue, heitere Lacheln wie ihr kleines<br />

zerzaustes Madchen. Man sagt zwar, sie sei die Frau von Yeke<br />

Asuk, aber sie schien nicht im geringsten ihre Ruhe verloren<br />

zu haben über der Gefahr, in der ihr Liebhaber schwebte.<br />

Ein gelbes Schwein brach aus dem Garten mit den Kalebassenbaumen<br />

hervor. Sein Schwanz wackelte schnell hin und<br />

her, und es schnüffelte unter den Gemüseschalen und Hülsen,<br />

die die Manner aus dem pilai hinaus vor den Eingang geworfen<br />

hatten. Das Schwein fraB einen Haufen weggeworfener<br />

SüBkartoffeIn und schmatzte laut voller Wohlbehagen und voller<br />

Verachtung gegen die ganze Welt hinter seinem Rüssel.<br />

Beim Fressen hielt es sein kleines, böses Auge offen, das fast<br />

aussah wie eine Pustel, wachsam gegen den Menschen oder<br />

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