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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Die Manner waren mit dem Ausschlachten der Schweine beschaftigt.<br />

lm s/7/ wurde es allmahlich still. Wortfetzen klangen<br />

aus den Schatten, eingeblendet in das unregelmaBige Schlagen<br />

der Steinbeile auf den Knochen. Hinter dem pilai wurde<br />

unterdessen auf dem Nebenhof ein groBes Feuer wie ein Scheiterhaufen<br />

aufgebaut. Die Kochsteine wurden daneben aufgehauft<br />

und erhitzt. Die Manner rollten von dem steilen Hügel<br />

hinter dem s/7/ noch mehr Steine herunter, die Blöcke rumpelten<br />

zwischen den Baumstammen herab.<br />

Hinter dem Feuer schützte unter einer Pandanuspalme ein<br />

kleines Gehege die Geister der Toten. Die Umzaunung war<br />

mit neuen Latten versehen worden, die Erde war frisch gejatet<br />

und flachgekiopft. Damit sollte den Geistern gezeigt werden,<br />

daB man sie nicht vernachlassigte. In der Mitte des Geheges<br />

war ein dicker Rohrschaft eingepflanzt, an dem getrocknete<br />

Farnwedel hingen. Er war ein Warnzeichen und bedeutete,<br />

daB dieser Ort nicht gestort werden durfte.<br />

Tegearek und Aloro hangten die blutigen Fleischstücke auf<br />

ein Gestell, das neben dem pilai stand. Von den Handen beider<br />

Krieger triefte das Blut, und als sie fertig waren, tranken<br />

sie Wasser aus einer Kalebasse und wischten ihre Hande an<br />

Farnwedeln ab.<br />

Apeore stand in der Kochgrube und kieidete die Erdwande mit<br />

frischem Gras aus. Die Grashalme überragten den Grubenrand<br />

umfast einen Meter, und dieGrubeglich einerRiesenblüte.<br />

Rings urn den Rand der Grube lagen nasse Blatter, die ganze<br />

Grube sah nun aus wie das glanzendgrüne Innere einer Grasblume.<br />

Daneben lagen purpume hiperi. Das Feuer, in dem die<br />

Steine lagen, schnalzte jedesmal laut, wenn ein Stein in der<br />

Hitze zersprang. Die Steine wurden gepackt, mit Holzzangen<br />

weggetragen und die Kochgrube nun damit ausgekleidet. An<br />

den Grubenwanden wurden die Steine derart aufgeschichtet,<br />

daB sich ein glühenderHitzekern bildete. Dann kam eine Schicht<br />

nasses Gras auf die Steine, und schon lagen die groBen hiperi<br />

im Dampf. U-mue erschien und brüllte Befehle, doch in der<br />

allgemeinen Aufregung brüllten die anderen ebenfalls herum.<br />

Aber das Geschrei hatte nichts zu bedeuten, jeder arbeitete<br />

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