Untitled - Stichting Papua Erfgoed

weiche Schatten lagen über den gleichförmigen Bergen. Auf
beiden Seiten rannten die Manner mit ihrem schonen Federschmuck
prahlerisch auf und ab, warfen ihr langes Haar von
einer Schulter zur anderen, verhielten plötzlich und rissen
ihre Speere hoch, eine nicht ganz ernste Geste der Drohung
gegen einen Feind, der viel zu weit entfernt war, als daB man
ihm gefahrlich werden konnte. Sie sprangen auf und nieder
aus reiner Freude an der Bewegung, und in der Sonne glanzte
ihre braune Haut.
Yoli blieb oben auf dem Hügel. Er ergriff jede Gelegenheit,
sich mit Nilik zu beraten, und gab sich alle Mühe, seine Führerschaft
zu beweisen. Nilik, verargert, dal3 sein Wille hinsichtlich
der Wahl des Schlachtfeldes nicht befolgt worden war,
beachtete Yoli nicht. Vom Hügel herab starrte er auf den Kampfplatz
und hielt seine schön geschnitzten Pfeile krampfhaft fest.
Er senkte den Kopf, streckte den Hals weit nach vorn wie ein
Falke und ballte die Hande.
Die Reihen der Manner unter ihnen wogten hin und her. Sie
brüllten kip, kip, kip, kip-hoo-r-ra, hoo-r-ra. Dann wieder stieg
abgrundtiefes Stöhnen auf beiden Seiten auf, wenn ein Mann
getroffen woden war. Wereklowe kam auf den Höhenrücken
und blickte aufgeregt auf das Schlachtfeld hinunter. Neben
ihm schüttelte Polik seinen groBen Speer, und das lange Haar
fiel ihm wirr über die Schultem. Er schrie und forderte Rache
für eine Frau aus seinem s/7/, die die Wittaia bei einem Überfall
getötet hatten. Sein Gesicht mit den tief eingeschnittenen
Linien und den starren Augen trug den wilden, besessenen
Ausdruck, den es in seiner gewalttatigen Zeit gezeigt haben
muB, als er noch Mokat hieB.
Wari-gi-jee! brüllte er, wari-gi-jee!
Hort, ihr Leute...
Po-kan kul-ma! Po-kan kul-ma!
Nun schaut aus nach denen am Kulma-Bach!
E-lop-i-ninia! E-lop-i-nima!
Geht zurück! Geht zurück!
Tugi! Tugi!
Schlagt sie! Schlagt sie!
298