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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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fen Gegensatz zu der Rohrdecke, die vom Rauch der Feuerstelle<br />

ruBig-fettig glanzte. Die Haut des Alten war verkrustet<br />

und zu hartem Schorf verhornt, als ob sich die Poren nacheinander<br />

geschlossen natten. Die Augen natten allen Glanz und<br />

alle Tiefe verloren und waren nur noch zwei flache, randlose,<br />

nasse Flecken auf seinem alten Gesicht. Aber noch immer<br />

hörte, sah und lachelte er, und er konnte sich immer noch bewegen.<br />

Er führte ein //'san/Tca-Blatt zum Munde, denn seine<br />

Hande erinnerten sich an Tabak, und das //san/Tca-Blatt wird<br />

immer erst angefeuchtet, bevor man den Tabak hineinrollt.<br />

Seine gelben Nagel kratzten trocken auf dem Blatt und erzeugten<br />

dabei ein Gerausch wie das Nagen einer Maus. Sein<br />

Mund besaB aber keine Feuchtigkeit mehr, das Blatt entfiel<br />

seinem zahnlosen Gaumen, und er vergaB es, als es zur Erde<br />

getallen war. Die FüBe des Alten waren kalt, ganz langsam<br />

hob er die Knochenkeule seiner rechten Ferse an die warmende<br />

Flamme.<br />

Asikanaleks Töchterchen Namilike kam herein. Eigentlich dürfen<br />

Frauen und Madchen das pilai nicht betreten, aber man<br />

duldet manchmal kleine Kinder beiderlei Geschlechts, und<br />

Namilike, die kaum alter als vier Jahre ist, darf noch in das<br />

Mannerhaus. Wie alle kleinen Madchen tragt sie ein winziges<br />

Röckchen aus weichem Schilt, wie man es am Rande der Wassertümpel<br />

bricht, und dazu ihr kleines Tragnetz. Namilike ist<br />

mit ihren groBen Augen unter den schön geschwungenen<br />

Augenbrauen und mit dem süB lachelnden Mund das reizendste<br />

Kind bei den Süd-Kurelu. Sie setzte sich neben ihren GroBvater<br />

und legte ihre Hand mit den Fingerstümpfen auf sein<br />

totes Knie, es schien, als rechne sie ihn nicht mehr zu den<br />

lebenden Wesen, sondern als habe er schon endgültig seinen<br />

Platz unter den dunkelbraunen Bündeln von verrauchertem<br />

Stroh und vertrockneten Blattern eingenommen, die wie Fledermause<br />

von der Decke herabhangen.<br />

Woluklek, der Einzelganger, ein Mann mit einem verstörten<br />

Bliek und einem seltsam verzückten Lacheln, lebt die meiste<br />

Zeit alleine wie Apeore, Tuesike und Asikanalek, obwohl seine<br />

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