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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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gerodet und ein Feld angelegt, und dort arbeitet er wie ein<br />

Besessener, tagein, tagaus.<br />

Apeore ahnelt keinem der anderen Manner. Seine Haut ist von<br />

einem mongoliden Gelbbraun, seine fliehende Stirn geht unmittelbar<br />

in einen Haarschopf über, den er unter einem Kopfnetz<br />

straft nach hinten gezogen nat, so dal3 seine Haut wie gespannt<br />

erscheint. Seine brauenlosen Augen liegen flach und<br />

kalt in seinem Gesicht, das so haarlos wie ein Totenschadel ist.<br />

Unter seiner glanzenden, mit frischem Fett bestrichenen Haut<br />

spannen sich seine Muskeln in machtigen Knoten.<br />

Man sieht Apeore selten bei den kaios, man sieht ihn auch selten<br />

im Krieg. Wenn er aber erscheint, dann kommt er, urn zu<br />

kampten. Plötzlich taucht er auf aus dem Nichts, die Beine mit<br />

grauem Lehm beschmiert; ruhig schleicht er alleine am Rand<br />

des Gestrauchs nahe der Linie der kampfenden Krieger entlang.<br />

Apeore floh vor langer Zeit von den nördlichen Kurelu nach<br />

Süden. Sein voller Name, Apearole, der das Gedenken an die<br />

Ermordung seines besten Freundes durch die Bewohner im<br />

Norden wachhalt, bedeutet: »Getötet-durch-Erwürgen«.<br />

Unter Mittag sammelten die yegerek Supuk, Tukum, Uwar und<br />

Kabilek an einem schmalen Bache, der vor Abulopak flieBt,<br />

Feuerholz. Die feuchte Luft zitterte im Sonnenglast. Auf dem<br />

Kamm des Hügelzuges kreisten drei Weihen hoch über ihrem<br />

Jagdrevier und jagten sich kreischend in der Hitze. Bei Abulopak<br />

stand ein kleiner Myrtenbaum voller rosa Blüten, und<br />

kleine Finken mit schwarzen Köpfchen und blauen Schnabein<br />

summten wie dicke Bienen im hohen Dickicht des Schilfs.<br />

Supuk kletterte auf eine Eiche, urn alte trockene Aste abzubrechen.<br />

Ein Ast stürzte krachend zur Erde, und zum Vorschein<br />

kamen eine kleine, vom Schlaf noch betaubte und starre<br />

Fledermaus sowie ein verborgenes Nest mit etwa 35 oder<br />

mehr Schlangeneiern. Einige Schlangen waren bereits geschlüpft<br />

und auf der rauhen Rinde den Baum abwarts gekrochen,<br />

die meisten Eier waren jedoch unversehrt, und einige<br />

Tiere wanden sich gerade in dem Augenbiick aus der dunnen<br />

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