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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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winkte ihm mit ausgestreckten Armen zu: die Handflachen<br />

nach unten gewendet, klappte sie ihre Finger nach der Handflache<br />

ein, wobei sie die Hand zur Faust schloB und wieder<br />

öffnete. E-me, e-me, komm, komm. Sie reichte ihm eine rauchgeschwarzte<br />

hiperi, und über Silobas Gesicht flog ein schnelles,<br />

glückliches Dankeslacheln.<br />

Die Krieger liefen durch den Hain und quer über die Felder zu<br />

U-mues kaio. Der schmale Pfad wand sich durch das dunkelgrüne<br />

Biattwerk und die violetten Trichterblüten der SüBkartoffelstauden.<br />

Sie muBten alle Augenblicke einen der Entwasserungsgraben<br />

überqueren. Dort ragten aus dem Wasser die<br />

langen Biütenstengel eines Liliengewachses. Die Wurzelknolle<br />

dieser Liliacee dient in ganz Ozeanien als Nahrungsmittel;<br />

Knolle und Pflanze werden Taro genannt. Um die Taropflanzen<br />

schwammen die Blatter eines kleineren Liliengewachses, einer<br />

wilden Verwandten des Taro. Goldgelbe Libellen schwirrten<br />

über den Graben auf und ab und saBen mit zusammengefalteten,<br />

glasklaren Flügeln auf den Blattern der Wasserpflanzen.<br />

Mausgraue Bergsalangane, die in der Luft über den Beeten<br />

kreisten, sowie Libellen jagten hier nach kleineren Insekten<br />

und fanden reichlich Beute.<br />

U-mue war von den Bergen herabgekommen und wartete am<br />

kaio auf die Manner seiness///. Er trug einen neuen Kopfschmuck<br />

aus weiBen Federn von den Schwingenrandern einer schwarzweiB<br />

gefiederten Entenart. Die Federkiele steckten in Streifen<br />

aus papierahnlicher Pandanusrinde und standen als weiBer<br />

Strahlenkranz von seinem Kopfe ab. Gewöhnlich tragen die Manner<br />

solchen Schmuck nicht, wenn sie bei den kaios Wache stehen,<br />

aberdie Federkrone war noch neu, und U-mue war sehreitel.<br />

AuBer der Krone trug er sein groBes mikak und einen hübschen<br />

Schalenlatz, auf seinem Rücken hing ein Strang Kauris. Quer<br />

über sein Gesicht hatte er einen breiten Streifen schwarzes<br />

Schweinefett gestrichen, auch seine Stirn hatte er auf Hochglanz<br />

eingefettet. Seine dunkle Haut war sonst sehr sauber, er<br />

sah immer reinlicher aus als die anderen Manner, die nicht<br />

allzu oft die dunne graue Schmutzschicht des Körpers oder die<br />

Schlammspritzer auf den Unterschenkeln entfernten. U-mue<br />

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