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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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unter dem Laubwerk des Waldes, ein blitzender Glanz wie von<br />

grünem Lack, der sich unter dem Nachmittagslicht in Silber<br />

verwandelt.<br />

Am Horizont jenseits des Waraba liegt eine Landschaft mitten<br />

in Bergen, dunkel von Wolkenschatten, fernen Gewittertürmen,<br />

dem dichten tropischen Grün des Bergwaldes und hohen<br />

schwarzen Felswanden. Aber die aligemeine Düsternis dieser<br />

Tallandschaft wird aufgelockert von den sanften Farbungen<br />

der Garten und Felder und von dem samtigen Grün morastiger<br />

Bodensenken. Das goldgelbe Gras der alten Felder fangt<br />

das Licht ein, und weiBe Streifen brechen das Übergewicht des<br />

Grüns, ein lebhaftes Getüpfel in WeiB — wie Schneefelder. An<br />

manchen Tagen kann man bei Sonnenaufgang, wenn die Gipfel<br />

für kurze Augenblicke aus den Wolken auftauchen, allerdings<br />

richtigen Schnee sehen: kümmerliche Firnfelder unter<br />

dem Gipfel des Arolik in 5000 Meter Höhe. Dunner weiBer<br />

Rauch erhebt sich von den Feldern, so dünn und zart wie die<br />

Regenschleier am fernen Horizont. Und dann blinken und<br />

schimmern noch die weiBstrahlenden Sandflachen auf den<br />

Abhangen des Siobara, die alabasternen Gestalten der Reiher,<br />

die weiBen Blütenschauer auf den Rhododendronbüschen ...<br />

Die Wittaia erwachten aus ihrer Schweigsamkeit und zogen<br />

nacheinander davon.<br />

Sofort erhob sich wieder Gebrüll, diesmal noch starker. Der<br />

wilde Tanz des etai begann, ein Wirbeln und Aufbaumen, wobei<br />

die Manner sich im Kreise bewegten oder hoch in die Luft<br />

sprangen. Mit beiden FüBen stampften sie auf den Boden oder<br />

schwankten herausfordernd mit dem ganzen Körper, dabei<br />

blieben die FüBe still, die Knie wurden nach innen und auBen<br />

bewegt, Hüften und Schultern zuckten im Wechsel und die<br />

Arme stieBen wie schlagend nach vorn. Dieser Tanz wirkt aufreizend,<br />

vor Erregung überschaumend, obgleich es ein Freudentanz<br />

ist, den die ausgelassene Stimmung über einen toten<br />

Feind und das Wissen, daB für diesen Tag keine Gefahr mehr<br />

besteht, hervorbringt.<br />

Nur Aloro und einige wenige genieBen den Nervenkitzel der<br />

Gefahr kriegerischer Unternehmungen, obwohl alle Gefallen<br />

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