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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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midenförmigen Hügels. Der Siobara gehorte schon zum Stammesgebiet<br />

der Wittaia, deren Dörfer und Felder auf beiden Seiten<br />

dieses Berges lagen. Hinter dem Siobara zeigte eine<br />

scharfe Linie von Kasuarinenwipfein den FluBlauf des Baliem<br />

duren den Talgrund an. Jenseits dieses Flusses zog sich ein<br />

Nebental steil hinauf in die wolkenverhangenen Abhange des<br />

westlichen Gebirgswalls.<br />

Der Pfad, auf dem Weaklekek gekommen war, wandte sich<br />

von der Höhe die Böschungen hinunter auf Wuperainma zu<br />

und verlief abwechseind durch Wald, offenes Gebüsch und<br />

Strauchwerk. Viele Jahre hindurch hatten auf diesem Pfad die<br />

nackten Fül3e der Eingeborenen das Gras und die oberste Bodenschicht<br />

festgetreten und so das kalkige WeiR des feinen<br />

Quarzitsandes freigelegt. Bei trockenem Wetter staubte der<br />

Sand wie feiner Puder, nach Regenfallen glitzerten die Sandkörnchen<br />

kalt und hart. An mehreren Stellen imTal durchbrach<br />

der Sand auf groBen Flachen die Grasnarbe; Weaklekek sah<br />

in der Ferne am FuBe des Siobara und an den Hügeln im Südwesten<br />

drei gro8e weiBe Sandflecke wie Schneefelder leuchten.<br />

Auf den Strecken mit Kalkböden findet man Pflanzen in allen<br />

Stadien ihrer Entfaltung, mit Blütenstanden und welken Blattern<br />

zugleich. Für jedes sterbende Blatt wachst hier sofort<br />

ein neues nach. Denn in diesem Tal gibt es keinen Herbst<br />

wie in den Landern der beiden gemaBigten Zonen. Die Blatter<br />

sterben nach und nach ab und werden ebenso wieder erneuert,<br />

so daB Baume und Straucher stets in frischer Farbigkeit grün<br />

oder rötlich gegen die Bergwande kontrastieren. Die Monsunwinde<br />

der Aquatorialzone, die der Küstenlandschaft eine Regenzeit<br />

mitGewitterstürmen und heftigen Regenfallen bringen,<br />

haben hier in den Hochlandern wenig EinfluB. Es gibt keine<br />

scharfe Trennung des Jahres in Regen-und Trockenzeit, die<br />

rnonatüche Regenmenge zeigt nur geringe Unterschiede. Winter<br />

und Frühling, Sommer und Herbst gehen fast unmerklich<br />

ineinander über, und trage scheint hier die Zeit zu verflieBen.<br />

Weaklekek lief nun schnell den Berg hinunter. An einer Stelle<br />

hielt er noch einmal an und schrie seinen Namen gegen das<br />

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