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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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aussahen wie ein gewaltiger Schnurrbart. Auch glanzten auf<br />

seiner Brust mikak und Schalenlatz. Um seine Augenhöhlen<br />

aber hatte er grelle weiBe Ringe gemalt.<br />

Nunmehr standen zwei Kriegerhaufen von je vierhundert bis<br />

fünfhundert Mann einander gegenüber. Die meisten der vordersten<br />

Krieger führten den Bogen, einige jedoch auch ihre<br />

Speere. Sie duckten sich, krochen am Boden entlang und versuchten,<br />

auf diese Weise die Gegner zu tauschen;schon schossen<br />

sie die ersten Pfeile durch die Luft. Steil und fast trage<br />

stiegen diese gegen den Himmel empor, senkten sich langsam<br />

und bohrten sich in das Erdreich. Unter den Wittaia erhob sich<br />

lautes Triumphgeschrei: Ein Kurelu muBte mit einem Pfeil im<br />

Oberschenkel aus den vordersten Linien nach hinten getragen<br />

werden. Dort saB er nun auf der Erde, starrte angstvoll vor<br />

sich hin und klammerte sich mit beiden Handen an ein Baumstammchen,<br />

wahrend zwei altere Manner an dem Pfeil zerrten,<br />

bis es ihnen schlieBlich gelang, die Spitze herauszuziehen.<br />

Noch ein zweiter Verwundeter wurde auf den Schultern<br />

eines Kameraden herbeigetragen, die übliche Art, Schwerverwundete<br />

vom Schlachtfeld weg in Sicherheit zu bringen. Der<br />

Larm des Kampfgewühls ebbte ab und schwoll aufs neue an;<br />

einzelne Angriffe wurden planlos und ohne Zusammenhang<br />

vorgetragen. Es war heiB und trocken geworden, und da ein<br />

solcher Krieg jedem Kampfer vieie kühne Sprünge und Laufe<br />

abverlangt, war Hitze den Kriegern verhaBt. Die Wittaia setzten<br />

aber schon bald wieder mit ihrem Kriegsgesang ein, den<br />

erst schrille, dann langgezogene Klagelaute der Kurelu unterbrachen,<br />

die diese nur sehr selten anstimmen:<br />

dtchyuh, dtchyuh, dtchyuh — woo-ap, woo-ap,<br />

woo-r-d-a, woo-r-d-a...<br />

Doch nun stürmten die Kurelu wie eine Lawine den Tokolik<br />

hinunter in die Schlacht, die Speere mit gesenkten Spitzen geschultert.<br />

lm buschigen Moorgelande, in der Richtung auf den<br />

Waraba zu, entwickelte sich der Kampf. Doch da die Schlachtlinie<br />

sich standig verschob, blieben die Krieger bald in Dekkung<br />

liegen. Ein Wittaia hoekte hinter einem groBen Strauch<br />

und glaubte, er sei unsichtbar und völlig sicher. Doch plötzlich<br />

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