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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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eintretenden Manner gingen hintereinanderdurch diese Gasse.<br />

Kains aus den benachbarten Dörfern brachten Schweine mit;<br />

jene, die aus den entfernten Siedlungen gekommen waren,<br />

trugen mit Kaurischalen verzierte breite Gürtelbander über<br />

den Armen und übergaben sie den anwesenden Mannern zur<br />

Aufbewahrung im pilai, das hinter dem Stuhl am Ende der<br />

Langsseite des Hofraumes stand. Die Schweine lieB man vorlaufig<br />

in den Schweinestallen der benachbarten silis.<br />

Unter den Trauergasten und Besuchern saBen die groBen<br />

Krieger und die reichen Manner; die wenigen anwesenden<br />

jungen Frauen gehörten entweder zur Verwandtschaft des<br />

Toten oder zu den Bewohnern des s/7/. Kein Mann trug den<br />

Speer oder Pfeile und Bogen oder den üblichen Schmuck, alle<br />

erschienen ebenso schlicht wie der Tote. Werene und Hanumoak,<br />

Yoroicks jüngere Brüder, die Onkel des verstorbenen<br />

Jünglings, fühlten sich wegen eines alten Zwistes als unerwünschte<br />

Gaste. Unter den kains saBen Nilik von den Walilo,<br />

Polik von den Halluk und U-mue von den Wilil. Weaklekek war<br />

auch hier gewesen, die Kosi-Alua hatten ihn jedoch kühl und<br />

abweisend empfangen, da sie ihre Verargerung nicht verbergen<br />

konnten, daB er Werene bei der Vergewaltigungs- und<br />

Schweinediebstahlsaffare unterstützt hatte. Weaklekek verlieB<br />

das Dorf noch vor Beginn der eigentlichen Trauerfeier.<br />

Die Manner hielten einige Minuten vor der Leiche an. Sie standen<br />

mitten unter den Frauen und stimmten in deren Klagen<br />

ein; dabei rieben sie ihre rechten Oberschenkel mit der rechten<br />

Hand und wischten ihre Augen mit der linken. Sie schnupften<br />

und grunzten pflichtschuldig, nach wenigen Minuten waren die<br />

meisten imstande, Tranen herauszupressen. Die Tranen lieten<br />

über ihre Wangen und vermischten sich mit langen Schleimfaden,<br />

die aus den Nasenlöchern flossen. Egh! Egh! Egh!Egh!<br />

Nach kurzer Zeit horten sie damit auf und begaben sich in<br />

ihre zweite Zeremonialstellung hinter den Stuhl. Dort standen<br />

sie ganz ruhig unter den strengen Blieken der Frauenschar.<br />

Die meisten beugten den Kopf mit einem angemessenen, trauernden<br />

Gesichtsausdruck, einen Arm oder auch beide hinter<br />

dem Rücken verschrankend. Poliks Hand hielt dabei eine feste,<br />

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