27.10.2013 Aufrufe

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

Untitled - Stichting Papua Erfgoed

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Sonne stand noch am Himmel, da zog eine Gruppe von<br />

Mannern unter der Führung des Waülokains Nilik schnell und<br />

leise westwarts zu dem Albizziawald im Gebiet der Kosi-Alua.<br />

Von dort aus wandten sie sich durch niedriges Waldland<br />

hindurch nach der Nordseite des Waraba. Vom Walde aus<br />

krochen sie an den Ufern eines kleinen Baches entlang, der<br />

zwischen dem Waraba und dem Siobara flieBt. EinschlieBlich<br />

Husuks und seiner Manner und einer Gruppe der Wilil unter<br />

Tegeareks Führung waren es fast hundert Krieger. Siba und<br />

der zurückhaltende, stille Tuesike, ferner der hinkende Aloro<br />

und viele andere waren dabei.<br />

Manchmal weinen und klagen die Frauen, wenn ihre Manner<br />

zu einem Überfall ausziehen, denn es ist jedesmal ein sehr<br />

gefahrliches Unternehmen. Wenn nun die Manner das Weinen<br />

horen, singen sie folgendes Lied:<br />

Seht, wir werden in den Garten der Wittaia einen Hinterhalt<br />

legen,<br />

Aberwirfürchten uns,<br />

Denn wenn wir gefangen werden, so werden wir getötet.<br />

Die Angreifer schlangelten sich durch Unterholz und Schilfgras,<br />

bis zur Brust im Wasser, durchkreuzten sie die tiefen<br />

Sumpflöcher, die vom Aprilregen geblieben waren. Da sie sich<br />

dicht am FuBe des Siobara hielten, konnten sie weder von dem<br />

Wittaia-Spaherturm auf dem Gipfel dieses Hügels noch von<br />

den nach Süden schauenden Wachtposten auf dem grasbedeckten<br />

Hügelrücken beobachtet werden.<br />

Die Frauen der Kurelu arbeiteten in den Feldern vor sich hin,<br />

und die Wachter stiegen auf die kaios. Der Morgen unter dem<br />

bewolkten Himmel war stiII. In den Baumriesen von Homuak<br />

klagte traurig eine Taube. Stumpfes Licht reflektierte von den<br />

Rauchfahnen der Feuerstellen, von den bleiernen Wasseradern<br />

der Graben und von den weiBen Quarzsandbanken auf<br />

den Hügeln der Wittaia. Auf der Savanne zwischen den Feldern<br />

und Homuak fochten die yegerek mit ihren Kindergrasspeeren.<br />

Die Manner aber waren nirgends zu erblicken. Zwei Reiher,<br />

die den Ort des Schreckens gewöhnlich aufsuchen, wirkten<br />

aus der Entfernung wie unbewegliche weiBe Blumen. Die<br />

129

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!