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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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scheucht; Sonnenlicht fing sich auf seinen karmesinroten<br />

Federstreifen, als er in dem stumpfen Grün verschwand.<br />

Die Kurelu zogen sich in den Morast zurück, und nur ein kleiner<br />

Trupp von Kriegem, den Husuk und Weaklekek gesammelt<br />

hatten, hielt stand. Eine Horde Wittaia tanzte von der<br />

Hügelspitze herab. Ihr Brullen und Johlen war ungeheuer, es<br />

schwoll an und erfüllte die Dammerung wie mit Donner. Die<br />

Wittaia im Schmuck ihrerweiBen Eberhauer und Federn unterbrachen<br />

die lange Silhouette des Hügels, sie sprangen auf und<br />

hoekten sich wieder auf die Erde mit glanzenden Speeren. Ihre<br />

schimmernden Leiber, die sich beugten und wiegten, als sie<br />

die Speere warfen, waren grandios und schrecklich in dem<br />

seltsamen Licht des verblassenden Himmels.<br />

Die Kurelu waren genauso furchtbar anzusehen und mühten<br />

sich entschlossen, die Feinde aufzuhalten. Der Kampf war<br />

plötzlich bitterer Ernst, ganz ohne Sticheleien und Geprahle.<br />

Die Pfeile kreuzten einander in der Luft, sie fielen hageldicht,<br />

wahrend die Frontlinien aufeinanderprallten. Ein Wittaia und<br />

ein Kurelu, die aus Versehen fast zusammengestoBen waren,<br />

hielten sich gegenseitig vom Leibe, indem sie mit ihren Speeren<br />

aufeinander losschlugen. Alle Krieger krochen nun geduckt,<br />

damit sie nicht am Leib oder in der Brust getroffen<br />

würden, da ein Mann mit solchen Verwundungen eher stirbt,<br />

als daB er am Leben bieibt. Sie zogen quer über die Hügeiseite,<br />

duckten sich tief und huschten flink dahin wie groBe Spinnen.<br />

Husuk ging von Mann zu Mann, berührte jeden mit einer Ermunterung.<br />

Die Verwundeten kamen bereits zurück. Ein Mann<br />

hielt krampfhaft einen Pfeilschaft fest, der aus seinem Oberschenkel<br />

herausragte, und Wakilu aus Sulaki hielt einen anderen,<br />

der in der Innenseite seines Oberschenkels, gerade unterhalb<br />

der Leistengrube, steckte. Wakilu war unmittelbar hinter<br />

der Kampflinie zusammengebrochen, und der Mann, der ihm<br />

den Pfeil herauszog, schaute besorgt über seine Schuiten Als<br />

der Pfeil mit einem Blutstrahl freisprang, lachten die Manner<br />

vor Erleichterung und liefen nach hinten. Wakilus Wunde war<br />

nicht schwer, aber sie entzündete sich, und zwei Monate spater<br />

starb er daran.<br />

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