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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Schultern. Dabei zitterten ihre Arme vor- und seitwarts, die<br />

Handflachen waren nach oben gekehrt. Eine hochgewachsene<br />

Frau tanzte alleine weit vor den Reihen der anderen. Sie trug<br />

eine m/Tca/r-Muschelscheibe auf den Brüsten. In ihrer Pracht war<br />

sie der Mittelpunkt des grasbedeckten Hügels zwischen Mannern<br />

und Frauen. Diese Frau war Wereklowes Schwiegertochter,<br />

ihr Mann hatte Huwai getötet. Wereklowe kam herbei und<br />

tanzte neben ihr, aber bald darauf verlieB er sie wieder und<br />

ging zurück, sie aber drehte sich weiter, als sei sie fest auf<br />

diese Stelle gebannt.<br />

Bald rannten die Krieger die Abhange hinunter und an den<br />

Büschen vorüber, in deren Schatten Tuesike lag. Sie zogen<br />

zu dem mit Strauchwerk und Schilfgras bewachsenen Morastgebiet,<br />

das den Waraba vom Tokolik trennt. Am Tokolik vereinten<br />

sich die Krieger aufs neue und tanzten weiter, bis sie<br />

schlieBlich zum efa/-Tanzfeld weiterzogen, das Liberek hieB.<br />

Siba, Asok-meke und Tegearek, die Manner aus Tuesikes pilai,<br />

hoben den Verletzten, der groBe Schmerzen litt, auf eine Bahre.<br />

Einige elege, darunter Siloba und Yonokma, halfen den Mannern<br />

dabei. Siloba zuckte selbst vor Schmerz zusammen. Zur<br />

Heiiung einer Pfeiiwunde an seinem linken Schiusseibein hatte<br />

man seinen Bauch an verschiedenen Stellen eingeritzt, urn<br />

Blut abzulassen; zwar war die Pfeiiwunde unterdessen von<br />

selbst abgeheilt, dafür hatten sich die Stellen der Heilkur entzündet<br />

und taten ihm noch immer weh.<br />

Die Manner hoben die Bahre auf und geiangten in den flachen<br />

Talgrund. Körper und Gesicht des bewuBtlosen Tuesike waren<br />

mit frischem Gras bedeckt. Die Tragerkolonne wand sich langsam<br />

durch die schwarzen Gewasser des Morastes, überschritt<br />

den Tokolik und betrat wieder heimatliches Gebiet. Sie verschwand<br />

in den groBen Schilfinseln und tauchte in der Nahe<br />

des kaio wieder auf, der den auBersten Rand der Felder<br />

sichert. Unterdessen hatte der Tanz auf dem Liberek begonnen.<br />

Sogar mit hereinbrechender Dunkelheit verstummten die<br />

Triumphgesange nicht, sondem ertönten den ganzen Abend<br />

hindurch weiter aus allen Dörfern am FuBe des Gebirges.<br />

Am nachsten Morgen schmückten sich U-mues Manner. Das<br />

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