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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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einer Entfernung von wenigen Zentimetern schoB Yoli den<br />

Pfeil in die Lunge des Schweines. Das Tier krümmte sich quiekend,<br />

wurde zu Boden gesetzt und lief nun über den Hof. Mit<br />

jedem Atemzug pumpte es einen Blutstrom aus seinem Körper.<br />

Als die Krafte des Schweins nachlieBen, fing es ein Mann<br />

wieder ein, und als es röchelnd auf der Erde lag, preBte er mit<br />

seinem FuB das Blut aus dem Körper des Tieres. Dieser Vorgang<br />

wiederholte sich noch zweimal.<br />

Man breitete nun Bananenblatter vor dem pilai aus und legte,<br />

ordentlich in Reihe ausgerichtet, die toten Schweine nebeneinander<br />

auf ihre Bauche, Vorder- und Hinterbeine lang ausgestreckt.<br />

Die Ohren und die Schwanze, die als Amulette und<br />

Schmuck verwendet werden, schnitt man ab und legte sie beiseite.<br />

Die Schinken wurden mit Blatterhaufchen bedeckt. Einige<br />

Manner hoben mit langen Grabstöcken eine Grube von etwa<br />

einem Meter Tiefe aus. Sie stampften die schwarze Erde der<br />

sich nach unten verjüngenden Grubenwand fest. Husuk erschien<br />

mit einem angekohlten Baumstamm. Ein zweiter Klotz wurde<br />

herbeigetragen und ein Feuer zwischen beiden Stammen entzündet.<br />

Über diesem Holzfeuer sengte man nun die Schweine<br />

ab; als Schmutz und Borsten entfernt worden waren, sah man<br />

die schwarz-weiB gescheckte Haut der Tiere. Nun wurden sie<br />

auf die Bananenblatter zurückgelegt. Grimmig bleekten ihre<br />

Zahne aus den gesengten und geschrumpften Rüsseln hervor.<br />

Über die Bananenblatter wurde eine zweite Lage aus Biattem<br />

einer blaublühenden Tradescantia geschichtet, und auf dieser<br />

Unterlage hackten acht altere Manner mit ihren Steinbeilen<br />

die Schweine auseinander und schnitten das Fleisch mit Bambusmessern<br />

in kleine Stücke.<br />

Unterdessen wurde das Feuer angeschürt. Ein Mann schlug<br />

mit einem schweren Steinbeil lange Holzlatten zurecht. Das<br />

Beil glich freilich mehr einer Keule, denn die Klinge ragte wie<br />

eine Nase aus der Schaftung. Die Latten wurden kreuz und<br />

quer über die Baumstamme gelegt und weitere Stangen und<br />

Latten darübergeschichtet. Vorsichtig warf man nun Steine in<br />

das Feuer und überdeckte die Flammen mit frischen Blattern:<br />

Die Hitze sollte nicht entweichen, sondern in die Steine über-<br />

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