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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Feuerplatzen. Auffallend war die Zeichnung einer Frau mit einem<br />

traurigenGesicht, inwenigen einfachen Linien skizzenhaft<br />

hingeworfen — Kopf, Augen, Nase und Genitaliën —, sowie ein<br />

bemerkenswertes Mannerbild. Dieses Bild war fast 1,20 Meter<br />

hoch, Kopf und Arme waren in ganz ungewöhnlicher Technik<br />

mit schwarzer Farbe ausgefüllt worden. Der Körper war als<br />

helles, eiförmiges Gebilde dargestellt, so dal3 Kopf und Arme<br />

aussahen, als hocke eine groBe Spinne auf einem Ei. Diese<br />

Zeichnung unterschied sich derart von allen anderen Felsbildern,<br />

dal3 Pumeka das schwarze Ding nicht für einen menschlichen<br />

Kopf, sondern für eine fürchterliche Art von Insekt hielt.<br />

Sein Sohn zeigte ihm dann den unvermeidlichen Penis, der in<br />

diesem Falle unterdem Kinn herauswuchs. Der untereTeil des<br />

Körpers sah aus, als ob er dem Künstler spater erst eingefallen<br />

sei; vielleicht hat ihn auch ein anderer dazugezeichnet.<br />

Pumeka, dessen Name »Wasserschlange« bedeutet, ist ein zahnloser,<br />

freundlicher und gütiger Mann mit törichten Faltchen<br />

auf dem Gesicht. Er ist jederzeit bereit, mit Falsettstimme in<br />

ein entzücktes Lachen auszubrechen. Obwohl er einen verkümmerten<br />

Arm hat und nicht kampfen kann, ist er ein tüchtiger<br />

Holzfaller geworden, indem er seinen kraftigen linken Arm<br />

gebraucht. Die Kosi-Alua leben am Ende des Tales, wo der<br />

Wald schon verschwunden ist, und brauchen deshalb immer<br />

wieder Holz aus waldreichen Gegenden. Pumeka halt sich deshalb<br />

meist im Nebelwald in der Nahe des Tabara auf. Manchmal<br />

helfen ihm sein Sohn und einer oder mehrere alte Manner<br />

bei der Arbeit. Sie schlagen die Zweige ab, wenn der Baum im<br />

Wald niedergestürzt ist, dann zerren sie die Stamme zu der<br />

Waldlichtung, wo sich Wenelukes Felszeichnungen befinden.<br />

Hier wird die Rinde mit einem schweren Holzschlegel beklopft,<br />

damit sie weich wird, danach wird sie abgeschalt und der Stamm<br />

an einen Felsblock angelehnt, damit er in der Sonne austrocknen<br />

kann.<br />

Pumeka begann seinen Abstieg vom Berge. Auf einer Schulter<br />

trug er einen langen, vorne spitz zulaufenden /ca/-Stamm und<br />

auf der anderen Seite sein Steinbeil. Er schritt schnell voran,<br />

mit den langen, flinken Schritten der akuni, und in kurzer Zeit<br />

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