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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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BegrüBungsschluchzen. U-mue stieB dabei einen Satz aus,<br />

Wereklowe und alle anderen stimmten am Ende ein und trugen<br />

die Worte weiter in sanft abklingendem Jammern. Alle<br />

hielten die Nasenrücken mit ihren Fingern fest und schnüffelten.<br />

Das pilai ist klein und alt und voller Gerümpel wie eine Hexenhöhle.<br />

Dunkle Packchen hangen ringsum an den Wanden und<br />

Dachsparren, neben merkwürdig geformten Kalebassen, langen<br />

Strohbündeln, alten Pfeilen und Federn. Der schwarze, in<br />

dicken Schichten abgelagerte Rul3 glanzt an der Decke. In<br />

diesem pilai wohnen keine Krieger mehr, die besten Krieger<br />

haben es schon vor langer Zeit verlassen. Vor einigen Jahren<br />

natten die Wilil Streit mit den anderen Klans, die in Abulopak<br />

lebten. U-mue fand damals, daB es auf jeden Fall an der Zeit<br />

sei, als Zeichen seiner Macht ein eigenes s/7/ zu gründen. Die<br />

meisten Wilil zogen mit ihm nach Wuperainma, nur einige wie<br />

Aloro und Woknabin blieben in den alten Dörfern zurück.<br />

Dicke hiperi und neue Bananenwedel wurden in das pilai hereingetragen.<br />

Die Blatter wurden im Hintergrund der Hütte vor<br />

einer Art Anrichte ausgebreitet. Elomaholan nahm acht flache,<br />

eingewickelte Pakete von diesem Gestell herunter und legte<br />

sie auf die Blatter: das waren die heiligen Steine.<br />

In jedes dieser Packchen schaute er kurz hinein, damit er die<br />

Steine auch unterscheiden könne. Dann setzte er sich zurück<br />

und streichelte zwei groBe hiperi, die zwischen den Steinen<br />

und der Feuerstelle lagen. Kurz danach verlieB er das pilai<br />

und trug einen Bogen mit Pfeilen auf den Hof. Damit sollte<br />

U-mue die Schweine toten. Nirgendwo war eine Frau zu erblicken.<br />

Die Manner versammelten sich und saBen auf einer Strohmatte<br />

vor dem pilai. Aloro hielt das erste Schwein am Kopf<br />

fest, Woknabin packte es bei den Hinterlaufen, und U-mue<br />

schoB ihm in die Lunge. Dieser Vorgang wiederholte sich bei<br />

den anderen Schweinen. U-mue biB auf seine Unterlippe,<br />

wenn seine Arme den Bogen spannten, und lachelte kurz bei<br />

jedem PfeilschuB, als ob er eine geheime Befriedigung dabei<br />

verspürte.<br />

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