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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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an den FluBufern der südlichen Stammesgrenze. In diesen<br />

FluBwaldern fühlen sich die akuni am wenigsten heimisch.<br />

Manchmal gehen sie zum Trinken an den FluB, oder sie suchen<br />

Lianen und bestimmte Holzsorten in den Waldungen, aber<br />

sonst meiden sie den Aike. Er liegt viel zu nahe am Turaba,<br />

und die natürliche Felsbrücke, unter welcher tief unten im<br />

Verborgenen der FluB brüllt und braust und über der die<br />

Dschungelbaume und diedunklen.tropfenden Kalksteingrotten<br />

hangen, gilt als Aufenthaltsort der Geister. Es ist eine kühle,<br />

feuchte Welt von Schlingpflanzen, die sich in jeden freien Raum<br />

zwischen das Geast drangen, eine Welt von Ameisenkolonnen,<br />

fleischigen Orchideen und blaBstammigen Farnen. Tief unten<br />

wachsen in den Gesteinsspalten und an schattigen Stellen<br />

Pilze, Klematis rankt sich über die Felsbrocken, und winzig<br />

kleine weiBe und rosa Begonien blühen verborgen an modrig<br />

dunklen Stellen. Nur Waldschmetterlinge beleben die reglose<br />

Luft und flattern graziös entlang ihres Wegs voll flirrender<br />

Lichttupfen. Die Insekten des Regenwaldes knabbern verborgen<br />

unter Blattern und hinter Holz: riesige Hornkafer, groBe,<br />

papieren aussehende Zikaden, gepanzerte TausendfüBler,<br />

schmutziggraue Nachtfalter und stachelige Krabbenspinnen.<br />

lm Erdreich unter den Insekten und Spinnen wühlt ein Erdwurm<br />

von 1,20 Meter Lange seine Gange; seinen weichen Leib<br />

schützen die Moderschichten der Blatter und Pflanzenreste.<br />

Die Wühlechsen, die sich sonst überall in der Sonne tummeln,<br />

fehlen hier in der Düsternis. lm Spalt einer Felsgrotte klemmt<br />

ein Hundeskelett.<br />

Und doch ist dieser FluBwald nicht stumm. Honigfresser und<br />

Schwarme goldfarbener, roter und schwarzer Papageien sowie<br />

winzige Honigfresser mit bunt glitzerndem Gefieder schwirren<br />

unter schrillem Kreischen, Kichern und Glucksen umher.<br />

Andere Papageien und langschwanzige Sittiche durchstreifen<br />

die Laubkronen in FluBdschungeln und in Waldern hoch oben<br />

an den Abhangen und Berggraten. Sie kommen zwar auch in<br />

die offene, freie Luft des Tales, aber dann nur flüchtig; da eilen<br />

sie in der Morgendammerung in honen, schnellen Schwarmen<br />

dahin, zerreiBen die feuchtkalten Lüfte mit ihrem Gekreisch<br />

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