Untitled - Stichting Papua Erfgoed

schwarze Fetzen der Nacht über den verschwimmenden Himmel.
An der Spitze der heimkehrenden Manner schwankten
zwei Krieger auf den Schultern ihrer Freunde, schwerverletzt
bei dem begeisterten letzten Angriff.
Tukums Mutter hatte sich mit ihrem Mann, Asok-rneke, gestritten
und war zu ihren Angehörigen nach Lukigin nördlich
des Elokera davongegangen. Tukum blieb in Wuperainma zurück.
Eines Tages wurde er von Asok-meke gescholten, weil
er eines seiner Schweine in Richtung auf die Grenze am
Aike hatte entlaufen lassen. Tukum vergiBt manchmal seine
Schweine; er laBt sich leicht von anderen Kindern, von Libellen,
Wasserpfützen und Wildfrüchten ablenken, und es ist daher
sehr gut möglich, daB Asok-meke im Recht gewesen ist.
Aber Tukum ist ein sehr stolzer kleiner Bub, und weil sein
nami in Lukigin wohnt, wohin seine Mutter ja schon gegangen
war, beschloB er, auf immer davonzulaufen. In der Frühe des
nachsten Tages legte er das Halsband aus Kaurimuschein mit
dem kurzen Muschelstrang — sein ganzes Hab und Gut — urn
seinen dunnen Hals und rieb seinen Körper mit Schweinefett
ein, bis er glanzte, damit er einen guten Eindruck machte,
wenn er nach Lukigin kommt. Dort wird er dann vielleicht auch
Pua genannt werden. Dann begab er sich auf die lange Wanderung
über Felder und Walder — eine kleine braune Gestalt
mit einem wieflachgeschoren aussehenden Lockenschopf und
einem runden Bauchlein. Krampfhaft hielt er einen gebrechlichen
Stock in seiner Hand, marschierte hinein in den sonnigen
Morgen und kehrte Wuperainma, seinen Schweinen, seinen
Freunden und seiner Kindheit den Rücken.
Kurelu ist ein Schwein gestohlen worden. Es kann sehr wohl
ein Zeichen seiner schwindenden Macht sein, daB er sich jetzt
auf der Suche nach Hilfe in die Dörfer begeben hat. Wer früher
Kurelu bestohlen hatte, ware damit sicher dem Tode verfallen,
aber jetzt hat es doch irgend jemand gewagt. Noch vor
einigen Monaten war Kurelu regelmaBig in den südlichen
Dörfern erschienen, und alle nahmen seinen Anspruch, die
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