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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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mit seinen Ehefrauen auf einem Feldstück arbeitet, so halten<br />

sich doch bei gröBeren Gruppen beide Geschlechter immer<br />

voneinander getrennt. Doch manchmal lachten die Frauen<br />

laut und herzlich über das Schauspiel in den Graben, das ihnen<br />

offensichtlich gefiel. In ihrer heiteren, fröhlichen Art waren die<br />

Frauen untereinander gegen die Manner verbündet.<br />

U-mue kletterte bedachtig auf die Spitze seines kaio und setzte<br />

sich auf die Plattform. Seine weiBe Federkrone schimmerte heil,<br />

als er hinauf in den Himmel schaute. U-mue war in Unruhe<br />

wegen seines neuen Schmucks. Er hatte zwar nicht als erster<br />

das Tabu verletzt, aber jegliche Verwendung der Wildente<br />

wurde noch immer als wisa betrachtet. Gewisse Tiere, Pflanzen,<br />

Handlungen, ortlichkeiten und Naturerscheinungen waren<br />

wisa — voll mit magischen, übernatürlichen Kratten.<br />

Ein Ding, das wisa ist, ist nicht unbedingt gut oder schiecht,<br />

aber man darf nicht ohne die entsprechenden Zeremonien<br />

leichtfertig mit ihm umgehen.<br />

U-mue wuBte, daB er den groBen kain Wereklowe sehr erzürnt<br />

hatte, als er die Entenfedern als Kopfschmuck nahm. Ein Mann,<br />

der diesen Vogel berührt hat — so sagte Wereklowe —, verliert<br />

viel von seiner Augenscharfe und wird unfahig, eine zum Überfall<br />

herannahende Feindesschar zu erspahen.<br />

Auf dem langgestreckten, bewaldeten Hügelzug, der in Ost-<br />

West-Richtung südlich von Homaklep bis zur Talsohle führt<br />

und in einer sanften Böschung auslauft, liegt die verlassene<br />

und halb verwüstete Siedlung Abukumo. Unterhalb von Abukumo<br />

erstreckt sich ein Waldchen. Durchquert man dieses Gehölz,<br />

gelangt man zu einer grasbedeckten Bergkuppe mit<br />

Namen Anelarok. im Schatten einiger Baume liegen dort groBe<br />

graue Felsblöcke. An der Südseite des Anelarok flieBt der<br />

Tabara, ein schmales FlüBchen, dessen Ufer mit Gestrüpp bewachsen<br />

sind. Westlich vom Anelarok erstrecken sich Grasland<br />

und Felder.<br />

Am Anelarok liegt eine Wegkreuzung, und da man von der<br />

Kuppe aus einen schonen, weiten Bliek über das ganze Tal<br />

hat, sitzen hier oft Leute bei ihrem Feuer. Die Wege gehen von<br />

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