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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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eobachtet dabei, beobachtet scharf; zwar sieht er harmlos<br />

aus, ist aber trotzdem der machtigste von allen.<br />

Es ist nun vielleicht zwölf Jahre her, da waren die Kurelu noch<br />

in zwei sich bekriegende Stamme aufgesplittert; die Stammesgrenze<br />

fiel damals ungefahr mit dem Lauf des Elokera zusammen.<br />

Bereits in jenen Tagen wurde der Nordstamm von Kurelu,<br />

«Weiser Reiher«, angeführt. Der Name des Hauptlings,<br />

der dann auf die neue Stammesunion übertragen wurde, bezog<br />

sich indes nicht nur auf seine Klugheit, sondern auch auf<br />

seine helle Hautfarbe. In jenen Tagen waren die südlichen<br />

Kurelu mit den Wittaia verbündet. In dem welligen Gelande<br />

zeichnen sich noch die Muster der alten Wassergraben ab,<br />

über die nun das Gras weht, und auch die Bananenstauden,<br />

die jetzt mitten in Waldern wachsen, an deren Stelle einst Siedlungen<br />

gestanden haben, sind Reste aus langst vergangenen<br />

Zeiten, in denen das Gebiet urn den Waraba noch kein Ort des<br />

Schreckens, sondern ein friedlicher Garten war.<br />

Die Bündnisse zwischen den Stammen im nordöstlichen Tal<br />

sind unsicher und zerfallen schnell; es ist niemals vorauszusehen,<br />

welene Gruppe in der nachsten Jahreszeit als Feind zu<br />

betrachten sein wird. Ein Kind, das man wie ein Mitglied des<br />

eigenen Volkes geradezu leidenschaftlich in Schutz nimmt,<br />

kann über Nacht zum Feind werden, und man würde es toten,<br />

sobald man es erblickt, auch wenn es noch zu klein ware, urn<br />

den Unterschied überhaupt begreifen zu können. Viele Klans<br />

der Kurelu sind sowohl nördlich als auch südlich des Elokera<br />

stark vertreten; die einzelnen Dörfer werden von Angehörigen<br />

verschiedener Klans bewohnt. Trotzdem bestehen Argwohn<br />

und Abneigung zwischen den einzelnen Gruppen weiter, und<br />

Manner, die vor dem Zorn der einen Gruppe fliehen, können<br />

bei einer anderen noch Asyl finden. Weaklekek und der kaltaugige<br />

Krieger Apeore gehören zu denen, die im Süden Zuflucht<br />

gefunden haben, wo ihre Klans — Alua und Wilil — starker<br />

vertreten sind.<br />

Stammesfehden, die jederzeit ausbrechen können, werden von<br />

den groBen kaïns sehr gefürchtet, denn sie würden nicht nur<br />

zur Aufweichung und Zerbröckelung des Bündnisses gegen<br />

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