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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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in den Boden hineingeschlagen und hineingestampft wurden.<br />

Zwischen die Stützpfosten wurden gekreuzte Holzstabe eingekeilt<br />

und mit einem schweren Holzschlegel festgeklopft, das<br />

ganze Pfostenwerk wurde dann noch mit starken Rotangstrangen<br />

zusammengeschnürt. Urn die Verschnürungen fest<br />

anzuziehen, stemmte Asikanalek einen FuB hoch gegen die<br />

Wand und zog mit seinem ganzen Gewicht an den Rotangseilen.<br />

In die Wandungen der beiden Schmalseiten wurde je ein Mittelpfosten<br />

eingebaut. Auf diesem Pfosten ruhten beide Enden<br />

des langen Firstbalkens, dessen Mal3 der Lange des Kochhauses<br />

entsprach. Die Dachsparren wurden gegen den Firstbalken<br />

gelegt und formten so einen Giebel. Auf diese Sparren<br />

kam zuerst eine Schicht aufgesplieBter Rohrstreifen, ehe die<br />

eigentliche Dachbedeckung aus Gras und Schilf aufgelegt<br />

wurde. Die Luftlöcher öffneten sich am Ende des Schuppens<br />

zwischen der Oberkante der Wand und dem First. Die Konstruktion<br />

war nirgends dicht, damit der Rauch von den Feuerstellen<br />

leicht abziehen kann. Die Feuerplatze werden dann<br />

zwischen den drei mittleren Stützpfosten errichtet; auf diesen<br />

Mittelpfosten und auf den beiden Endstützpfosten ruhen der<br />

Firstbalken und das Dach. Beim nachsten Vollmond wird das<br />

Kochhaus bereits in Gebrauch sein, und dann wird es in kurzer<br />

Zeit den typischen Innengeruch erhalten, der alle Bauten<br />

im Tal auszeichnet.<br />

lm pilai sal3 Asikanaleks alter Vater am Feuer und hielt seinen<br />

verfallenen, dürren Körper dadurch aufrecht, da(3 er sich an<br />

einem Rotangstrick anklammerte, der zwischen zwei Pfosten<br />

gespannt war. Einst war er ein Krieger gewesen, der drei<br />

Feinde getötet hatte, nun aber war er hochbetagt und vollstandig<br />

eingeschrumpft. Sein Skelett hatte die alte Verkleidung<br />

von Fleisch und Blut langst verloren und trat kraB hervor.<br />

Die langen Nagel wuchsen ohne Pflege, wie Nagel, die<br />

den Toten im Grabe wachsen, zwei oder drei Zentimeter gelbes<br />

Horn, und sie kratzten dann und wann unter den wenigen<br />

//san/Tra-Blattern, die zwischen den knochigen FüBen verstreut<br />

lagen. Seine Haut, seit langem schon tot, bildete einen schar-<br />

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