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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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die jüngeren Frauen einige Kleinkinder und Ferkel ihrer Obhut<br />

überlassen hatten. Meist nehmen die Mütter ihre kleinen Kinder<br />

und auch die Sauglinge mit. Die Kleinen, die schon sitzen<br />

können, reiten dann auf den Schultern der Frauen und halten<br />

sich an dem dichten Haarwust fest. Kinder werden immer<br />

auf diese Weise getragen, nur die Sauglinge und die Kleinen,<br />

die noch nicht laufen können, liegen in einem groBen Netzsack<br />

auf dem Rücken ihrer Mutter; den ganzen Tag über liegen sie<br />

still in diesen dunklen Hullen, und das Tageslicht sehen sie nur,<br />

wenn sie von der Mutter an die Brust gelegt werden.<br />

Diese weitmaschigen Tragnetze sind mit einem Tragband versehene<br />

Taschen oder Beutel, von denen die Frauen fast immer<br />

mehrere wie Schuppen übereinander tragen. Die Netze werden<br />

aus den Fasern eines Aquilariastrauches geknüpft, viele<br />

sind durch die in V-förmigen Mustern eingeflochtenen dunkelroten<br />

und purpurnen Faserstrange sehr hübsch gezeichnet.<br />

Das breite Tragband liegt über der Stirn, das Netz hangt frei<br />

über den Rücken herab. Zu einer vollen Last gehören meist<br />

im oberen Netz auf den Schuiterbiattern Gemüse und Knollen,<br />

im Beutel auf der Mitte des Rückens ein kleines Schweinchen<br />

und ganz unten, im tiefsten Netz, das Baby — dort schwingt es<br />

beim Laufen der Mutter hin und her. Morgens sind die groBen<br />

Netze noch leer und pendeln anmutig auf den Rücken ihrer<br />

Tragerinnen.<br />

Den ganzen Tag über tragen die Frauen diese Netze, mit oder<br />

ohne Inhalt. Das Kleidungsstück der Frauen ist eineArtSchurz<br />

aus Faserschnüren, die zu Ringen zusammengelegt werden<br />

und den Körper unterhalb des Bauches bedecken, wobei die<br />

ganze Rückseite bis auf die Oberschenkel unbedeckt bleibt.<br />

An beiden Seiten werden die horizontalen Lagen der Schnüre<br />

über den Hüftgelenken zusammengerafft, unter dem Bauch<br />

hangen sie in leichtem Bogen herab. Dieses Kleidungsstück<br />

ist nicht mehr als ein auBerst dürftiger Schamschurz, kaum das<br />

bedeckend, was verhüllt werden soll. Die Schnüre hangen lose,<br />

und die Raffung an den Hüften muB ziemlich fest sein, damit<br />

durch die Spannung das Schnurbündel da überhaupt sitzen<br />

kann und diese etwas gewagte Anordnung nicht herunterfallt.<br />

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