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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Den Rückzug beantworteten die Kurelu mit gellendem Geschrei,<br />

sie erstürmten die Hügelflanken wie eine Brandungswelie,<br />

und binnen kurzem hatten sie den Kamm erreicht und<br />

trieben den Feind zum westlichen Ende des L-förmigen Hügels.<br />

In dem kurzen Scharmützel, das dabei stattfand, erhielt Tegearek<br />

einen Pfeil ins Kreuz, und auch ein Sohn von Maitmo,<br />

dem kain der Haiman, wurde verwundet.<br />

Nilik, der kain der Walilo, versammelte die Manner wieder am<br />

Tokolik. Nilik ist ein hochgewachsener Mann mit einem Falkengesicht,<br />

einer barschen, rauhen Stimme und flink hin und<br />

her huschenden Augen. Gegenwartig war er mit Kurelu in einen<br />

Machtkampf verwickelt. Die Kontroverse betraf den Besitz der<br />

ap-warek — wörtlich »tote Manner« —, der Kriegsbeute aus dem<br />

Überfall bei dem Huwai getötet worden war und der anschlie-<br />

Benden Schlacht. Gewöhnlich erhalten und verwahren die gro-<br />

Ben kains die ap-warek. Früher würde Kurelu sie erhalten<br />

haben, aber diesmal hatte Nilik sie behalten und teilte sie mit<br />

seinem Klanverwandten Yoroick, dessen Sohn zu Ehren der<br />

Überfall stattgefunden hatte. Nilik beanspruchte ebenso die<br />

Beute von Torobia. Nun hetzte er die alteren Manner und geringeren<br />

kains auf, wahrend sie sich versammelten und saBen<br />

und rauchten. Nilik trug ein dichtgeflochtenes braunes Kopfnetz,<br />

ahnlich dem Tonsurkappchen eines Mönchs, sonst aber<br />

keinerlei Schmuck, nur seine Schultern waren mit einer Schicht<br />

schwefelgelbem Lehm dick beschmiert.<br />

Der Mittag kam mit tödlicher Stille. Auf der Westseite des Siobara<br />

flackerte ein groBes Feuer als Zeichen für die Verbündeten<br />

der Wittaia, daB ein Krieg ausgebrochen war. Bei den<br />

Schutzschirmen der kaios an der Grenze warteten die Manner<br />

mitten im tragen Summen der Fliegen; die meisten waren<br />

lieberzumete/gegangen, und nur die kleinere Anzahl ging, urn<br />

sich mit den Kriegern zu vereinen, die den Waraba eingenommen<br />

hatten. Unter der groBen Araukarie am Tokolik saB Asokmeke;<br />

er hob einen Pfeil nach dem anderen auf und schabte<br />

ihn scharf. Asok-meke ist zu alt, als daB er noch in vorderster<br />

Linie kampfen könnte, aber in der Nachhut ist er noch eifrig<br />

dabei. Ein Graslandvogel rief wieder und wieder mit einsa-<br />

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