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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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waren noch mehr Kureiu in lang auseinandergezogener Kampflinie<br />

postiert. Es fand ein ernstes Geplankel statt; Pfeile flogen<br />

herüber und hinüber, ehe sich beide Parteien plötzlich zurückzogen.<br />

Die Kureiu auf dem Felsenkamm und jene beim Zugang<br />

des alten Dorfes, aber auch die Krieger in der Senke standen<br />

schweigend in den kalten Regenschauern. Sie beobachteten<br />

die Wittaia, die einen groBen, hüpfenden Kreis gebildet hatten<br />

und ein etai sangen.<br />

Dieser Überfall hatte Weake nicht geracht. Ein Kureiu war gefallen,<br />

vier oder fünf andere Manner verwundet. Ein Verletzter<br />

nach dem anderen hinkte nach hinten oder wurde zurückgetragen.<br />

Einer der Verwundeten war Tekman Bio, den ein Pfeil<br />

von vorn in die Hüfte getroffen hatte; ein anderer war Siba mit<br />

einem Pfeil im Bein; ein dritter Wereklowes wildlachelnder<br />

Sohn. Dieser war zweimal gespeert worden, einmal in den Rukken<br />

und einmal in die Seite.<br />

Gefallen war Yonokma, der zusammen mit Tekman Bio das<br />

pilai und die heiligen Steine seines alten Vaters in Abulopak<br />

erben sollten. Yonokma war ein stemmiger, fröhlicher Bursche<br />

gewesen, ein vertrauter Freund Silobas. Bei dem Vorpostengeplankel<br />

war Yonokma dabei gewesen. Der Überfalltrupp hatte<br />

ein Wittaia-Feld angegriffen und die Wittaia in den Wald gejagt.<br />

Die Wittaia hatten sich dort jedoch zusammengeschart<br />

und einen Hinterhalt für die Verfolger gelegt. Unter Yonokmas<br />

Führung waren die enttauschten Kureiu vorgestürmt. In einem<br />

wilden Kampf war Yonokma von den anderen getrennt worden,<br />

und die Wittaia hatten sich auf ihn gestürzt und über und über<br />

gespeert.<br />

Die Kunde von Yonokmas Tod war bereits in die Dörfer gedrungen.<br />

Einige Frauen der Wilil schlichen hinaus auf die Felder.<br />

Sie saBen auf den hohen Felsen im Regen, die Arme urn den<br />

Hals geschlungen, und wehklagten wie Eulen. Weit unten standen<br />

die Manner in Gruppen beisammen und starrten auf das<br />

Gehölz, in dem die Wittaia verschwunden waren. Schlimm genug,<br />

dal3 Yonokma gefallen war; überdies hatten die Wittaia<br />

auch noch seine Leiche. Die Krieger harrten in der Kalte aus,<br />

urn zu erfahren, was die Feinde im Schilde führten.<br />

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