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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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allzu ungeduldig und allzu behaart, urn sich damit plagen zu<br />

lassen, macht eine Ausnahme: Auf seinem Körper sprieBen<br />

ihm merkwürdige kleine Haarbüschel wie schwarze Wollflokken.<br />

Asok-meke sang ebenfalls, es klang wie ein erbittertes<br />

Stöhnen, und auch der Mann, der auf dem Bauche lag, sang,<br />

wobei sich seine Hinterbacken im Rhythmus hoben und senkten.<br />

Der Singsang wurde vom lauten, hellen Geschrei der Frauen<br />

von Wuperainma unterbrochen. Die Frau von Tegearek war<br />

davongelaufen und befand sich im Augenblick auf dem Wege<br />

zu den Siep-Kosi. Sie kann bei den anderen Frauen nicht sehr<br />

beliebt sein, sonst natten sich diese kaum entschlossen, die<br />

AusreiBerin zu verraten.<br />

Ihr Weg führte hinter Homaklep und Abukumo aufwarts in die<br />

Berge. Tegearek machte sich ohne besondere Hast auf, urn<br />

ihr den Weg abzuschneiden. Er zerrte sie nach Wuperainma<br />

zurück, wo er sie verprügelte. Sie stieB eine Reihe langer, deutlicher<br />

und spitzer Schreie aus, die über dem efaZ-Gesang<br />

schwebten. Aber diese Schreie waren in der Hauptsache zeremonieller<br />

Natur und ein Teil ihrer Scham und BuBe.<br />

Nilik kam zeitig zum Liberek. Er hatte das Trophaenbündel<br />

mitgebracht, das aus sieben oder acht schonen Speeren, einigen<br />

Bogen und Pfeilen, einem Kasuarwedel und einem kleinen<br />

Graspackchen bestand, darin Torobias Haar war. Die «toten<br />

Manner« wurden an einen Pfahl gebunden, der an der Spitze<br />

des Feldes in den Boden gerammt war, und Nilik saB darunter<br />

am Feuer. Er hatte seine Perücke aus zehntausend roten und<br />

schwarzen Samenkörnchen übergestülpt, und über dieser Perücke<br />

trug er noch eine weiBe Krone aus Reiherfedern. Wenn<br />

er aufstand, urn etwas zu schreien, oder wenn er tanzte, flog<br />

die Perücke im Wind, manchmal aber hing sie nach vorn über<br />

sein Gesicht wie eine Haube, und dann blickten seine Augen<br />

scharf unter ihr hervor.<br />

In einer Tanzpause kamen Poliks Manner, die Torobia getötet<br />

hatten, an das Feuer und hoben die Trophaen auf. Sie<br />

stürmten damit zur Mitte des Feldes und hielten die Stücke<br />

noch in die Luft. Ein gewaltiger Schrei erhob sich wie ein Stöh-<br />

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