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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Yoroick, als Vater des gerachten Mannes, war Ehrengast. Er<br />

trug keineriei Schmuck, nur dicke gelbe Lehmtupfen auf Kopf<br />

und Schultern. Sogar sein Haar war gelb-weiB eingeschmiert.<br />

Inmitten der anderen glich dieser groBe Mann in seiner patriarchalischen<br />

Würde einem verrückten Einsiedler, nackt und<br />

von Glanz umgeben inmitten der Wildnis. Bei einem kleinen<br />

Feuer in der Nahe des Schutzschirms hoekte er sich nieder<br />

und beweinte im Kreise der alten Manner seinen Sohn. Das<br />

leise Klagen, das von ihnen herkam, klang mit seltsamer Macht<br />

gegen den Siegestaumel der anderen. Die alten Manner saBen<br />

mit knochigem Rückgrat und gebeugten Köpfen bei einer klaren<br />

Flamme, die im Sonnenlicht unsichtbar blieb.<br />

Plötzlich sprang Yoroick mit heiserem Schrei auf, packte seinen<br />

Speer und stürzte mitten durch die erschreckten Tanzer<br />

das Feld hinunter. Man hielt im Tanzen inne, ein tiefes Stöhnen<br />

ward laut. Die Manner der Kosi-Alua nahmen ihre Speere<br />

und folgten.<br />

U-mue, der LeichtfüBige, war an der Aufregung schuld. Er war<br />

auf den Liberek gekommen, zu einem jener Manner, die vor<br />

kurzem sein jüngstes Weib von den Feldern bei Homaklep entführt<br />

hatten. U-mue war von vier seiner besten Krieger begleitet,<br />

und er sah hier beim etai eine hervorragendeGelegenheit,<br />

die Gewalttat zu rachen. Schon geriet man unterhalb des<br />

e£a/-Feldes ins Handgemenge, aber noch ehe jemand verletzt<br />

wurde, merkte Yoroick, was los war, und lief zu den Streitenden.<br />

Yoroick ist gewöhnlich ein friedliebender Mann, so friedliebend,<br />

daB man ailgemein von seiner Zurückhaltung in Kriegszeiten<br />

weiB. An diesem Tage war er jedoch die Person im<br />

Mittelpunkt, voll Eifer und Feuer. In diesem ohnehin erregten<br />

Zustand krankte es ihn tief, daB U-mue dieses einzigartige<br />

Fest störte. Yoroick wollte U-mue toten, doch verhinderten<br />

dies die Leute, die ihm nachgelaufen waren, und U-mue selbst<br />

lief davon. Die Manner beruhigten Yoroick und führten ihn<br />

zum etai zurück.<br />

Die Krieger von Wuperainma trotteten hinterher, sie waren<br />

aber unruhig und blieben ganz am Rande der Feierlichkeit.<br />

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