Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe
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Indem je die fÚsij gesagt wird als noe√n – lÒgoj, kommt erst<br />
auch das eƒnai und die ¢lˇqeia in ihre eigene Lichtung und die<br />
Möglichkeit der Trennung. Zumal damit die dÒxa, das<br />
»Scheinen«, als Wesung der fÚsij – ¢lˇqeia.<br />
Wie über die dÒxa, im Doppelsinne <strong>des</strong> Scheinens (Aufleuchtens<br />
und Nur-so-Aussehens), überhaupt für das »Sein« und d. h. die<br />
Entbergung das eƒdoj wesentlich wird. Woher dÒxa?<br />
Wie mit der Auslegung <strong>des</strong> eƒdoj als ≥d◊a das Sein selbst zum<br />
Ôntwj Ôn und gegen m¾ Ônta (e∏dwla) unterschieden.<br />
Hier ist die Vorzeichnung <strong>des</strong> Seins für die Gegenständlichkeit<br />
(neuzeitlich).<br />
Mit dem Fassen <strong>des</strong> eƒdoj ist die fÚsij und mit ihr die ¢lˇqeia<br />
in den Anfang zurückgegangen und unerreichbar. Das noe√n und<br />
l◊gein selbst werden der fÚsij entrissen und dem Menschen<br />
überantwortet; dieser selbst empfängt jetzt sein Wesen als zùon<br />
lÒgon ⁄con.<br />
lÒgoj – noàj – dianoe√sqai – ¢pÒfansij – ¢pÒfasij »l◊gein«<br />
werden jetzt schon das Gegenüber zum »Seienden«, obzwar<br />
noch nicht »Subjekt« (Wahrheit als ÑrqÒthj und Ðmo∂wsij).<br />
Nirgends freilich erklären Plato und Aristoteles das Sein aus<br />
dem Seienden. Aber dieses Festhalten am Sein als dem zum<br />
Seienden Unterschiedenen zwingt doch zugleich in die Berufung<br />
auf das ≥de√n (»Ideen«) und das kathgore√sqai (»Kategorien«).<br />
Das Sein wird zum Apriori.<br />
<strong>Die</strong> Metaphysik hat begonnen: das Sein als Seiendheit <strong>des</strong><br />
Seienden ist diesem vor-herig und der »ratio«, dem Verstand und<br />
dem Willen, Gottes, der justitia, überantwortet.<br />
<strong>Die</strong> Wandlung der Richtigkeit (ÑrqÒthj – Ðmo∂wsij) zur certitudo<br />
bringt die Wesensbestimmung <strong>des</strong> Seins als repraesentatio<br />
(»Subjectivität«). Jetzt bleibt nur: <strong>Die</strong> Entfaltung <strong>des</strong> Vorstellens<br />
in die Unbedingtheit <strong>des</strong> »Denkens« (als absoluter Geist) bzw.<br />
die Entfaltung <strong>des</strong> Menschen zum »Über-menschen«. Je<strong>des</strong>mal<br />
geht die letzte Zuflucht in die »Tätigkeit«, sei es der sich selbst<br />
denkenden Vernunft, sei es <strong>des</strong> Willens als Willens zur Macht.<br />
<strong>Die</strong> Verblassung und Vermischung beider in die bloße »Tä-