29.10.2013 Aufrufe

Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

211<br />

Inzwischen aber hat eine andere <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong> schon<br />

angefangen; denn wenn das Seiende im Ganzen (hier und jetzt<br />

das der Machenschaft) dem Ende zutreibt, muß ein anderer<br />

Anfang <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong> sein. <strong>Die</strong> verborgene Gestalt dieses Anfangs ist<br />

so, daß ihn auch nur die Seltenen und Zukünftigen in einem<br />

unbekannten Wissen denken und dichten. Solches Anfangen<br />

eines Anfangs ist jedoch sein würdigstes und reichstes Vermächtnis<br />

<strong>des</strong> eigenen Wesens an die <strong>Geschichte</strong> der Gründung<br />

seiner Wahrheit in das erstehende Seiende. Was bedeutet das<br />

Erscheinen <strong>des</strong> riesenhaften Taumels der machenschaftlichen<br />

Verwüstung und der von ihr ausgelösten »Taten« gegenüber<br />

dem Kommen <strong>des</strong> letzten Gottes und der ihm zugewiesenen stillen<br />

Würde der Erwartung? Aber der Gott – wie denn dieser?<br />

Frage das Seyn! Und in <strong>des</strong>sen Stille, im anfänglichen Wesen <strong>des</strong><br />

Wortes, antwortet der Gott. Jegliches Seiende mögt ihr durchstreifen.<br />

Nirgends zeigt sich die Spur <strong>des</strong> Gottes. Alles Seiende<br />

könnt ihr umordnen, nie trefft ihr auf eine freie Stelle für die<br />

Behausung <strong>des</strong> Gottes. Über euer Seien<strong>des</strong> dürft ihr hinausgehen,<br />

und ihr findet nur die Seiendheit <strong>des</strong>sen noch einmal, was euch<br />

schon als das Seiende galt. Ihr erklärt nur mit Solchem, was euch<br />

schon für das Klare gelten muß. Aber frage das Seyn!<br />

Wie jedoch wirst du ein Fragender, der das Seyn fragt und<br />

nicht ein Seien<strong>des</strong> erforscht? Nur durch die Stimme der Stille, die<br />

dein Wesen zur Inständigkeit im Da-sein anstimmt und den<br />

Gestimmten in das Aufhorchen auf das Kommen erhebt. Denn<br />

allein das Kommen vermag das Wesen der Gottschaft anfänglich<br />

zu erfüllen. <strong>Die</strong> Götter im Kommen ergründen den Grund der<br />

tiefsten <strong>Geschichte</strong> und sind die Vorboten <strong>des</strong> letzten Gottes,<br />

<strong>des</strong>sen Letztes sein Kommen. Er bringt nichts, es sei denn sich<br />

selbst; aber auch dann nur als den Kommendsten <strong>des</strong> Kommenden.<br />

Sich selbst voraus trägt er die Zu-kunft, seinen Zeit-Spiel-<br />

Raum im Seyn, der selbst wartet, daß der Gott, kommend, ihn<br />

erfülle und im Kommen komme. So ist der Gott, das Seyn zu<br />

seiner Not erwählend, der äußerste Gott, der ein Machen und<br />

Vorsehen nicht kennt. Der letzte Gott verteilt keine Tröstungen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!