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Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

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58. <strong>Die</strong> Wesensbestimmung der Macht<br />

Weise und Ausblick, nach denen hier das Wesen der Macht<br />

bestimmt wird, sind nicht aus der Enge einer historischen und<br />

politischen Betrachtungsweise genommen. Das Bestimmende<br />

kommt allein aus dem seynsgeschichtlichen Denken. Damit ist<br />

gesagt: die Fragestellung geht nicht aus von »der Macht« als<br />

einer gerade hier und dort antreffbaren »Erscheinung«, um dann<br />

ihr Wesen zu umgrenzen. Vielmehr kommt das Denken schon<br />

her aus einer <strong>Geschichte</strong> der Erfragung <strong>des</strong> Seins und erfährt in<br />

dieser <strong>Geschichte</strong>, daß und wie das Sein zur Wirklichkeit, zum<br />

sichvorstellenden Wirken (Subjektität), zum wissenden Willen<br />

und zuletzt zum »Willen zur Macht« wird. Der Wille zur Macht<br />

muß als die Vollendung der (metaphysischen) Wahrheit über das<br />

Seiende und so als das Sein gedacht werden. Nur darin läßt sich<br />

erkennen, wie in ihm das Wesen der Macht als Sein gemeint ist.<br />

Aber schon dieses Begreifen der Macht als Sein muß als seynsgeschichtliches<br />

vordenken in die Überwindung der Metaphysik.<br />

Erst aus dieser fällt das Licht auf das Wesen der Macht dergestalt,<br />

daß dieses Wesen aus dem Umkreis einer Beschränkung auf<br />

einen Bezirk <strong>des</strong> Seienden herausgenommen ist.<br />

Das Vordenken in die Vollendung der Wahrheit <strong>des</strong> Seienden<br />

aus der Überwindung dieser Wahrheit erkennt das Wesen der<br />

Machenschaft. <strong>Die</strong>se ihrerseits jedoch hat ihre noch verborgene<br />

Wesung in dem Grundzug <strong>des</strong> Seins, dem gemäß das Seiende in<br />

die Seinsverlassenheit überlassen und dem scheinbar einzigen<br />

Rang <strong>des</strong> Seienden über je<strong>des</strong> Sein preisgegeben ist.<br />

<strong>Die</strong> Stufen <strong>des</strong> seynsgeschichtlichen Denkens, das die Macht im<br />

Wesen zu denken versucht und in <strong>des</strong>sen eigener <strong>Geschichte</strong> das<br />

Wesen der Macht erfragt wird und allein erfragbar bleibt, lassen<br />

sich durch diese Folge anzeigen:<br />

Sein als Wirklichkeit.<br />

Wirklichkeit als Subjektität.<br />

<strong>Die</strong> Subjektität als der Wille zur Macht.

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