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Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

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Verhalten durchstimmen, wo diese ein wagender Mut durchherrscht,<br />

der wiederum nicht durch persönliche Willensstärke<br />

nur aufgebracht, sondern aus der Eingewiesenheit in das Seiende<br />

im Ganzen durch dieses als Mitgift vermacht ist. So entspringt<br />

auch die unöffentliche Namenlosigkeit der Nur-Wenigen, kraft<br />

deren sie sind, als seien sie überhaupt nicht, der selben, schon<br />

jeder Wahl entzogenen, Eingewiesenheit in den Vollzug der<br />

Machtermächtigung. <strong>Die</strong> Namenlosigkeit erstreckt sich aber auf<br />

alle wesentlichen Vorgänge und Zustände der »kommunistischen«<br />

Wirklichkeit. Sie ist so der Widerschein jener Eingleichung<br />

in die Gleichförmigkeit aller Machtverhältnisse. <strong>Die</strong> Einförmigkeit<br />

allein läßt die Macht der unbedingten Ermächtigung<br />

ihrer selbst mächtig sein. <strong>Die</strong> Macht »gehört« weder dem<br />

»Volke«, noch einem Einzelnen, noch auch jenen Nur-Wenigen.<br />

<strong>Die</strong> Macht duldet keine Besitzenden. <strong>Die</strong>se in der Machtermächtigung<br />

wesende unbedingte Unduldsamkeit kennzeichnet den<br />

Kommunismus. Aber die Macht herrscht nicht um der Macht<br />

willen, will sagen: zur bloßen Ausübung einer gerade erreichten<br />

Gewalt; das bedeutet stets den Rückfall in die Verstarrung einer<br />

Macht, die in Wahrheit gegen das Wesen der Macht ohnmächtig<br />

bleibt. <strong>Die</strong> Macht herrscht umwillen der Ermächtigung ihrer<br />

selbst in das Wesen, d. h. die Machenschaft. Der »Kommunismus«<br />

ist die Durchmachtung <strong>des</strong> Seienden als solchen mit der<br />

Ermächtigung der Macht zur Machenschaft als dem unbedingten<br />

Sicheinrichten der Macht auf die vorgerichtete Machsamkeit<br />

alles Seienden. Der »Kommunismus« wäre zu harmlos gedacht,<br />

wollte man ihn als Ausgeburt einer menschlichen Sucht, sei es<br />

nach »Rache«, sei es nach »Glück«, sei es nach bloßer Gewalttätigkeit<br />

verabscheuen oder bejubeln. Der »Kommunismus« ist<br />

überhaupt nichts »Menschliches«. Das »Untermenschentum«<br />

mag der Knecht, der »Übermensch« mag der nur scheinbar seiner<br />

selbst mächtige Herr <strong>des</strong> Kommunismus sein, überall wird<br />

der Mensch lediglich als der in seinem bisherigen Wesen (animal<br />

rationale) erstarrte Vollstrecker jener Durchmachtung <strong>des</strong> Seienden<br />

durch <strong>des</strong>sen

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