Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe
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1<strong>69</strong><br />
<strong>Die</strong> Philosophie kann man ablehnen, weil man sie für überflüssig<br />
hält, da ja allein noch die Betreibung <strong>des</strong> Seienden alles<br />
Bedürfen und alle »Stimmung« leitet. Das Sein <strong>des</strong> Seienden ist<br />
entschieden, so sehr, daß diese Entscheidung gar nicht mehr<br />
bedacht wird.<br />
Aus der unbedingten Seinsvergessenheit kraft der »Nähe« zum<br />
Wirklichen wird die Philosophie folgerichtig abgelehnt und<br />
höchstens noch geschmäht. <strong>Die</strong>se Haltung hat in der Tat mehr<br />
geschichtliche Kraft und Einsicht als irgend eine gelehrte Sucht<br />
und Bedenklichkeit, die das »Geistige« durch Festhalten an<br />
einem kaum noch begriffenen Vergangenen »retten« möchte.<br />
*<br />
<strong>Die</strong> »Philosophie« aber muß in Wahrheit überwunden sein,<br />
wenn ihr Wesen die Metaphysik ist und alle Philosophie nur<br />
metaphysisch begriffen wird; Streben nach dem eigentlich Wißbaren<br />
(als der »Idee«); so vom Seienden her und auf dieses<br />
zurück gedacht.<br />
<strong>Die</strong> Überwindung der Philosophie ist abgründig verschieden<br />
von ihrer Ablehnung, die ja an sie gerade gebunden bleibt und<br />
aus der Widersacherschaft eine Aufgabe macht und d. h. die<br />
Philosophie zur »Weltanschauung« macht. <strong>Die</strong>se aber nur das<br />
Unwesen der Metaphysik. <strong>Die</strong> Überwindung ist Wesung <strong>des</strong><br />
<strong>Seyns</strong>, die Ablehnung nur späte Folge der stets unbegriffenen<br />
Machenschaft und daher nur ein Gemächte.<br />
171. Der Anfang<br />
als das Sichverbergen, das Fremde und Befremdung um sich<br />
Breitende; und verlockend daher, ihn auch mit dem Schein <strong>des</strong><br />
Rechts zu übergehen, versinken zu lassen als das Überwundene,<br />
dem man nie mehr begegnet.<br />
Während der Anfang doch das Kommende ist.