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Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

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34. <strong>Die</strong> Überwindung der Metaphysik<br />

Der Übergang<br />

Der Übergang aus der Metaphysik in das seynsgeschichtliche<br />

Fragen ist im Wesen ein Übergehen der Metaphysik in dem<br />

Sinne, daß ein Fragen nach ihrer Art nicht mehr möglich ist.<br />

<strong>Die</strong> Überwindung entspringt nicht einer »Kritik« der Metaphysik,<br />

sondern ist die <strong>Geschichte</strong> der Notwendigkeit der Gründung<br />

der Wahrheit <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong>, aus der anfänglich gefragt wird. Hierzu<br />

gibt es keinen »Übergang« im Sinne <strong>des</strong> stetigen Hinübergleitens<br />

aus der Metaphysik in eine vermeintliche Übermetaphysik oder<br />

Metaphysiklosigkeit, sondern das Fragen ist von Grund aus<br />

anders und kann allerdings in einer geschichtlichen Besinnung<br />

vergleichend angedeutet, aber niemals, was die Voraussetzung<br />

<strong>des</strong> Vergleichs ist, aus sich vollzogen werden.<br />

35. <strong>Die</strong> Seinsverlassenheit<br />

Das Sein hat das Seiende verlassen: je dieses und jenes, je jetzt<br />

und dann, je dort und hier wird auf ein Nächstes hinaus betrieben<br />

im Bezirk einer dem Seienden zugeschriebenen Machbarkeit.<br />

<strong>Die</strong>se Zuschreibung ist aber nur das nachträgliche Ja zu dem,<br />

was sie bereits erwirkt und ins Betreiben herausgelockt hat. Das<br />

jeweilige Seiende bietet sich jetzt in seiner Machbarkeit überall<br />

und ständig an. Auf die Machsamkeit verläßt sich das Seiende,<br />

aber ohne sie als Sein zu kennen und zuzugestehen. Das vom<br />

Sein verlassene Seiende – wie soll es denn verlassen sein?<br />

Dergestalt, daß es keine Besinnung auf das Sein und seine<br />

Wahrheit im Sinne einer Entscheidung zuläßt, die das Seiende im<br />

Ganzen erschüttern müßte. <strong>Die</strong> Seinsverlassenheit meint also<br />

nicht Abschnürung <strong>des</strong> Seienden vom Sein, im Gegenteil: in der<br />

Verlassenheit ist ja das Verlassene doch auf das Verlassende<br />

bezogen – ihm zugewiesen –, so daß es sich, wenngleich

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