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Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

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2. die Ermächtigung ihrer selbst in die Übermächtigung, das<br />

Ausschließen je<strong>des</strong> Außerhalb, was nicht sie selbst. Allein<br />

bestimmend das Wesen <strong>des</strong> Seienden.<br />

3. Deshalb die Macht ohne »Ziele«, ohne Solches, was nicht sie<br />

selbst, sie je bestimmen könnte, und aus dem gleichen Grunde<br />

weder »ziel-los« im Sinne <strong>des</strong> Umherirrens zwischen den im<br />

Grunde doch gesuchten »Zielen«, noch »willkürlich«, denn<br />

alles, was ihr dient, ist ihr Recht und ihres Willens, alles<br />

schon in Wahl und Vorschlag für sie. In solcher Weise ist sie<br />

gar nie einschätzbar, solange sie als Macht begriffen.<br />

4. <strong>Die</strong> Macht bedarf keiner Träger, weil das Sein niemals vom<br />

Seienden getragen, sondern höchstens umgekehrt das Seiende<br />

zu ihm selbst durch das Sein, d. h. die Macht durchmachtet<br />

wird. Vor allem ist noch nicht erkannt, daß, und noch weniger<br />

begriffen, warum die Macht, um als Sein zu wesen, nicht<br />

eines Trägers bedarf.<br />

Wo immer wir noch die Macht in der Hand von Machtträgern<br />

sehen, ist es noch nicht die Macht selbst, die da getragen<br />

wird, sondern je nur ein von der Macht erzwungenes und<br />

bestimmtes »Mittel« der Machtermächtigung. <strong>Die</strong> Macht<br />

braucht keine Träger und kann überhaupt dergleichen nicht<br />

haben, weil sie nie ein Seien<strong>des</strong> ist, da und dort fest- und vorstellbar.<br />

Sie ist das je verschieden entschleierte Sein selbst, in<br />

dem je<strong>des</strong> Seiende (von der Art <strong>des</strong> Wirksamen), durchschaubar<br />

oder nicht, schwingt. Das Sein als Macht läßt das Seiende<br />

in die bloße Wirksamkeit (Kraft, Gewalt und dgl.) los und in<br />

solcher Loslassung gerade ist die Macht unbedingte Macht.<br />

Das Sein kann nie durch das Seiende »getragen« werden dergestalt,<br />

daß das Sein auf Seiendem aufruht und von <strong>des</strong>sen<br />

Gnaden ist. Vielmehr west die Macht als Sein in ihr selbst und<br />

wird vom Seienden in das Wirksame verschwendet und unaufhaltsam<br />

bestätigt. <strong>Die</strong> Macht kann nicht ergriffen werden<br />

(in Besitz gebracht), weil wir nur von ihr besessen werden<br />

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