Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe
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145<br />
Was ist die Verbergung?<br />
Sie ist das Seyn selbst, das lichtend als Lichtung gerade durch<br />
das anwesende (Seiende) sich verhüllt und anzieht. Also liegt<br />
doch Alles an der Lichtung, daß sie sich er-eignet, daß im Ereignis<br />
erst ein »Daß« (Daß Seyn ist) sich ins Eigene gründet und<br />
doch alles befremdet, was in die Lichtung anzuwesen vermag.<br />
132. Wahrheit<br />
Solange wir die »Wahrheit« herkömmlich metaphysisch denken,<br />
ist sie stets »Wahrheit über ...« – und das Zweite und Nachgetragene.<br />
Wird aber ihr Wesen als Lichtung erkannt, dann ist die Wahrheit<br />
»<strong>des</strong>« <strong>Seyns</strong> nicht »Wahrheit über ...«, sondern das Seyn<br />
selbst und zwar in seiner Wesung.<br />
Nach dem »Sinn <strong>des</strong> Seins« fragen, heißt nicht Sätze »über«<br />
das Sein aufstellen und diese Sätze als Lehren bedenken und<br />
berichten, sondern den Bezug zum Seyn selbst erdenken. <strong>Die</strong><br />
»Zeit« ist das letzte Vorwort <strong>des</strong> Wortes <strong>des</strong> Seins. »Sinn <strong>des</strong><br />
Seins« erfragt erstmals, im Unterschied zu aller Metaphysik, das<br />
Seyn selbst und anfänglicher als der erste Anfang.<br />
133. Ist das Seyn immer?<br />
Das Seyn ist weder »immer« (sempiternum), noch ist es »ewig«,<br />
noch ist es »zeitlich«, »auf Zeit«, zuweilen.<br />
Wann und wie lange das Sein »ist«, kann nicht gefragt werden.<br />
Solche Frage fragt »am« Seyn vorbei.