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Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

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Nennen wir das Sagen die »Besinnung«, dann meint dieses die<br />

Einverwandlung <strong>des</strong> Menschentums in den »Sinn«, d. h. hier<br />

und heißt nur: die Wesung der Wahrheit <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong>.<br />

Einverwandlung in Jenes, was die <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong> bisher<br />

nicht zuließ und künftig nur erst erwinkt in die Inständigkeit im<br />

Da-sein – welches Da-sein der bisher verborgene Grund der<br />

Gründung <strong>des</strong> Abgrun<strong>des</strong> <strong>des</strong> Austrages ist.<br />

<strong>Die</strong> Einverwandlung aber ist nicht <strong>des</strong> Menschen wegen, sondern<br />

umwillen <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong> west Da-sein.<br />

So bleibt die »Besinnung« stets noch in der Gefahr, für eine<br />

»existenzielle« »Ethik« und dergleichen genommen zu werden<br />

und dem entgegenzuarbeiten, was die <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong><br />

inskünftig vorhat: die Verschwindung <strong>des</strong> Menschen – <strong>des</strong><br />

animal rationale und der Subjektivität.<br />

Das Sagen sagt nur so weit als es sagend <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong><br />

ist. Für uns heißt das: sofern das Wort inständet im Übergang.<br />

Das Sagen ist Sagen <strong>des</strong> Denkens, und im anderen Anfang ist<br />

das Denken die Vorbereitung <strong>des</strong> Dichtens.<br />

Zwar ist die »Besinnung« für sich durchaus ihrem seynsgeschichtlichen<br />

Wesen verschrieben und daher sagt sie die wesentlichen<br />

Sagen und die einzige Entscheidung.<br />

Und dennoch streift sie die Gefahr <strong>des</strong> Historischen immer<br />

wieder: daß doch das Denken ein dazukommen<strong>des</strong> Erkunden <strong>des</strong><br />

<strong>Seyns</strong> bleibt. Aber ist je im menschentümlichen Vollzug diese<br />

Gefahr fernzuhalten? Niemals. Aber stets wird es nötig, ihr<br />

anders und entschiedener zu begegnen, um sie als wesentliche<br />

anzuerkennen.<br />

Daher muß das Denken fünfzig und hundert Mal das Selbe<br />

er-denken und auf die Stelle <strong>des</strong> Selben zu kommen versuchen,<br />

bis einmal ein Einfaches gelingt.<br />

Daher muß jeder historische Anlaß immer gleichgültiger werden,<br />

bis nur die <strong>Geschichte</strong> das Wort ereignet und das Wort<br />

dann das Seyn in das Seiende – dieses lichtend – spricht.<br />

Wie soll aber das Denken, das seit zwei Jahrtausenden das<br />

Seiende sucht und es als das Wirkliche nimmt und das Sein

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